schloss luhov
Das Schloss Luhov befindet sich in der Pilsener Region im Kreis Pilsen-Nord nördlich des Hracholusker Stausees. Der Ort selbst wurde 1175 das erste mal erwähnt und war bis 1476 in kirchlichem Besitz bevor er mit Ulrich von Říčan auf Pňovany in weltlichen Besitz kam. Dieser ließ eine kleine Feste errichten die von einem kleinen See umgeben war. Die Feste selbst existiert heute nicht mehr. Das einzige noch vorhandene Gebäude ist der Speicher welcher am Ufer des Sees steht. Der 1664 in den Adelstand erhobene Anton Steinbach von Kranichstein erwarb das Gut welches 1623 von den ehemaligen Besitzern wegen ihrer Teilnahme am Ständeaufstand konfisziert worden war. Er ließ ein Schloss in der Nähe des Sees errichten und einen Park im französischen Stil anlegen. Sein Urenkel Johann Wenzel wurde 1745 in den Freiherrenstand erhoben. Dessen Tochter Anna Marie heiratete 1779 Maria Wenzel Bořek Dohalsky Graf von Dohalic. Da beide kinderlos blieben erbte das Anwesen 1825 der Cousin von Maria Wenzel und es kam somit an die Freiherren Pergler von Perglas. 1872 kaufte das Anwesen Anton Jaksch von Wartenhorst welcher 1871 mit Diplom in den österreichischen Ritterstand erhoben wurde. Nach dem II. Weltkrieg enteignet starb sein Sohn Rudolf 1947 noch in Luhov. Seine Familie emigrierte nach Österreich. Lebende Nachkommen des Namens gibt es heute nicht mehr. Nachdem das Schloss als Wohngebäude und landwirtschaftlicher Lagerraum heruntergewirtschaftet wurde übernahm es 1996 die Familie Němec welche Schloss und Park restaurierten und seit 2006 für Besucher an den Wochenenden zugänglich machen.
Im Schloss befinden sich einige Wappen die in Sandstein abgebildet wurden. Links ist das Wappen der Steinbach von Kranichstein. In der Mitte befindet sich ein Wappen welches nicht zugeordnet werden kann. Es zeigt im Schild eine Eule auf einem Dreiberg. Auf dem Helm ist zwischen einem offenen Flug ein Totenschädel mit einem Stundenglas darauf. Das rechte Bild zeigt das Wappen der Dohalsky von Dohalic. Unten abgebildet sind Malereien welche in der Schlosskapelle zu sehen sind. An der Decke befindet sich das Wappen der Pergler von Perglas und über dem Ausgang ist zu sehen das Allianzwappen von Maria Wenzel Bořek Dohalsky Graf von Dohalic und Anna Marie Freiin Steinbach von Kranichstein. Die Wappen beider Familien wurden dabei nicht ganz korrekt dargestellt.
Im südlich des Sees gelegenen Ort Hracholusky befindet sich die Dionysiuskapelle unter welcher sich die Gruft der Familie Jaksch von Wartenhorst befindet. Leider wurde die Kapelle des öfteren von Vandalen zerstört so dass ein freier Zugang nicht mehr möglich ist und ich deshalb nur Fotos von Aussen machen konnte.
Wappen der ehemaligen Schlossbesitzer