Diviš-Čistecký von Scherlink
|
Adam Diviš Čistecký wurde am 28. Juni 1649 durch Kaiser Ferdinand III. mit dem Prädikat „von Scherlink“ in den böhmischen Vladykenstand erhoben.
Adam Diviš Čistecký stammte aus Tschistay (Čistá) bei Kralowitz (Kralovice) von wo er nach 1625 nach Prag kam. Er ließ sich in der Prager Neustadt nieder wo er 1637 für 2.300 kop Meißner Groschen die Kochovský-Mühle kaufte. 1641 erwarb er das Haus Nr. 216 mit einem Wirtshaus für 1.050 kop Meißner Groschen und 1649 war er auch Eigentümer des Hauses Nr. 527 das er für eine unbezahlte Schuld von 350 kop Meißner Groschen erwarb. In der Prager Neustadt wurde er Ratsherr, Beisitzer des Zehnherrengerichts und Mitglied der Kommission die sich mit der Schifffahrt auf Elbe und Moldau befasste. Während der Belagerung der Stadt 1648 unterstützte er aus eigenen Mitteln einen Söldner der Zderazská-Kompanie und trat später selbst in die Reihen der sogenannten Neustädter Freikompanie ein, welche von Aless Wratilsaw von Mitrowitz geführt wurde. Als er aus gesundheitlichen Gründen den Dienst an der Waffe nicht mehr leisten konnte, kämpfte sein ältester Sohn Heinrich für ihn in den Reihen weiter. Ein weiterer Sohn, Johann Georg, ließ sich in Rokitzan (Rokycany) nieder, wo er mehrere Mühlen, Häuser und Güter besaß und in den Jahren 1667-1671 das Amt des Bürgermeisters bekleidete. Dessen Bruder, Adam Maximilian (+1680), war Verwalter des Gutes Owenetz (Ovenec – heute im Prager Stadtteil Bubeneč) und wurde in der Kirche St. Peter und Paul in Bohnitz (Bohnice – heute Prager Stadtteil) beigesetzt. Die Familie benutzte gewöhnlich den Namen Diviš von Scherlink und ist offenbar im 18.Jh. erloschen.
Ende des 19.Jh. beanspruchten zwei Diviš-Brüder die Abstammung von dieser Familie. Johann Nepomuk Vincenz (1848-1923), Direktor einer Zuckerfabrik in Prelauc (Přelouč), und Wenzel Johann Nepomuk Eduard (1838-1834), Leiter des Nordwestbahnhofs in Pardubitz (Pardubice). Auf Grund der eingereichten Dokumente wurde am 26. Januar 1882 ihr Adelsstand mit dem Prädikat „von Scherlink“ bestätigt. Am 18. Januar 1890 wurde der Titel dann der Familie ihres verstorbenen Bruders Ferdinand (1837-1870), Arzt in Sezemitz (Sezemice), bestätigt. Am 3. Oktober 1894 beantragten die Brüder die Bestätigung der Ritterwürde, die schließlich erst am 8. Dezember 1895 durch eine besondere Gnade an Johann Nepomuk Vincenz verliehen wurde. Mit Diplom vom 25. Februar 1896 wurde auch sein Wappen gebessert, in dem in der Helmzier die Muskete in der Hand des Mannes durch eine Armbrust ersetzt wurde.
Während der sogenannten Prager Renobilitierungsprozesse an der Wende vom 19. zum 20.Jh. wurde jedoch nachgewiesen, das die Herkunftsnachweise das Werk von Betrügern waren, die das Interesse der Brüder an einem Adelstitel ausnutzten. Die Familie konnte die gefälschten Dokumente nicht ersetzen, weshalb die Renobilitierung durch allerhöchste Entschließung Kaiser Franz Joseph I. vom 16. Januar 1908 außer Kraft gesetzt wurde.
Blason des Wappens wie eingetragen aus dem Tschechischen:
Adam Diviš Čistecký stammte aus Tschistay (Čistá) bei Kralowitz (Kralovice) von wo er nach 1625 nach Prag kam. Er ließ sich in der Prager Neustadt nieder wo er 1637 für 2.300 kop Meißner Groschen die Kochovský-Mühle kaufte. 1641 erwarb er das Haus Nr. 216 mit einem Wirtshaus für 1.050 kop Meißner Groschen und 1649 war er auch Eigentümer des Hauses Nr. 527 das er für eine unbezahlte Schuld von 350 kop Meißner Groschen erwarb. In der Prager Neustadt wurde er Ratsherr, Beisitzer des Zehnherrengerichts und Mitglied der Kommission die sich mit der Schifffahrt auf Elbe und Moldau befasste. Während der Belagerung der Stadt 1648 unterstützte er aus eigenen Mitteln einen Söldner der Zderazská-Kompanie und trat später selbst in die Reihen der sogenannten Neustädter Freikompanie ein, welche von Aless Wratilsaw von Mitrowitz geführt wurde. Als er aus gesundheitlichen Gründen den Dienst an der Waffe nicht mehr leisten konnte, kämpfte sein ältester Sohn Heinrich für ihn in den Reihen weiter. Ein weiterer Sohn, Johann Georg, ließ sich in Rokitzan (Rokycany) nieder, wo er mehrere Mühlen, Häuser und Güter besaß und in den Jahren 1667-1671 das Amt des Bürgermeisters bekleidete. Dessen Bruder, Adam Maximilian (+1680), war Verwalter des Gutes Owenetz (Ovenec – heute im Prager Stadtteil Bubeneč) und wurde in der Kirche St. Peter und Paul in Bohnitz (Bohnice – heute Prager Stadtteil) beigesetzt. Die Familie benutzte gewöhnlich den Namen Diviš von Scherlink und ist offenbar im 18.Jh. erloschen.
Ende des 19.Jh. beanspruchten zwei Diviš-Brüder die Abstammung von dieser Familie. Johann Nepomuk Vincenz (1848-1923), Direktor einer Zuckerfabrik in Prelauc (Přelouč), und Wenzel Johann Nepomuk Eduard (1838-1834), Leiter des Nordwestbahnhofs in Pardubitz (Pardubice). Auf Grund der eingereichten Dokumente wurde am 26. Januar 1882 ihr Adelsstand mit dem Prädikat „von Scherlink“ bestätigt. Am 18. Januar 1890 wurde der Titel dann der Familie ihres verstorbenen Bruders Ferdinand (1837-1870), Arzt in Sezemitz (Sezemice), bestätigt. Am 3. Oktober 1894 beantragten die Brüder die Bestätigung der Ritterwürde, die schließlich erst am 8. Dezember 1895 durch eine besondere Gnade an Johann Nepomuk Vincenz verliehen wurde. Mit Diplom vom 25. Februar 1896 wurde auch sein Wappen gebessert, in dem in der Helmzier die Muskete in der Hand des Mannes durch eine Armbrust ersetzt wurde.
Während der sogenannten Prager Renobilitierungsprozesse an der Wende vom 19. zum 20.Jh. wurde jedoch nachgewiesen, das die Herkunftsnachweise das Werk von Betrügern waren, die das Interesse der Brüder an einem Adelstitel ausnutzten. Die Familie konnte die gefälschten Dokumente nicht ersetzen, weshalb die Renobilitierung durch allerhöchste Entschließung Kaiser Franz Joseph I. vom 16. Januar 1908 außer Kraft gesetzt wurde.
Blason des Wappens wie eingetragen aus dem Tschechischen:
Der Schild ist quer in zwei gleiche Teile geteilt nämlich von der oberen rechten Seite nach links hinunter durch den Fluss Moldau. Deren unteres Feld ist rot oder rubinfarben und das obere gelb oder goldfarben, wobei im unteren Feld ein weißer oder silberfarbener Löwe ist, der nach links blickt, als ob er springen würde mit einer goldenen Krone, mit herausgestreckter roter Zunge und erhobenem doppelten Schwanz, im oberen Feld, von der linken Seite, ein halber schwarzer Adler auch nach oben, wie zum Flug zur rechten Seite mit ausgeschwungenen Flügel. Auf dem Schild ist ein offener ritterlicher Turnierhelm und drumherum flatternde Helmdecken, auf der linken Seite rot oder rubinfarben und weis oder silberfarben und auf der rechten Seite gelb oder goldfarben und schwarz oder kohlfarben, auf beiden Seiten herabhängend. Darauf ist über allem eine königliche goldene Krone, von dieser sich von links nach rechts eine zerschossene Stadtmauer erhebt, hinter der eine männliche Person mit einem Wulst aus Bändern gebunden in den Farben gelb oder goldfarben, schwarz oder kohlfarben, weis oder silberfarben und rot oder rubinfarben und Brustpanzer steht, in der rechten Hand eine Muskete oder Handfeuerwaffe und die linke Hand auf die Stadtmauer stützend.
Saalbuch 32b, Fol. 881 – 885
Siebmacher's großes und allgemeines Wappenbuch, Bd. 4 (Habsburgermonarchie), 10. Abt.:
Der Mährische Adel, Nürnberg 1899, S. 261 (Abbildung statt Muskete mit Armbrust nach dem Wappen von 1896 welches 1908 wieder außer Kraft gesetzt wurde)
Šlechtický archiv c.k. ministerstva vnitra – erbovní listiny, Jan Županič, Michal Fiala, Pavel Koblasa, S. 729 - 731
Siebmacher's großes und allgemeines Wappenbuch, Bd. 4 (Habsburgermonarchie), 10. Abt.:
Der Mährische Adel, Nürnberg 1899, S. 261 (Abbildung statt Muskete mit Armbrust nach dem Wappen von 1896 welches 1908 wieder außer Kraft gesetzt wurde)
Šlechtický archiv c.k. ministerstva vnitra – erbovní listiny, Jan Županič, Michal Fiala, Pavel Koblasa, S. 729 - 731