Engel von Engelsfluss
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Servatius Engel wurde am 20. Oktober 1651 durch Kaiser Ferdinand III. mit dem Prädikat „von Engelsfluss“ in den böhmischen Adelsstand erhoben.
Servatius d.J. Engel von Engelsfluss wurde am 16. Dezember 1658 durch Kaiser Leopold I. in den böhmischen Ritterstand erhoben.
Servatius d.J. Engel von Engelsfluss wurde am 5. Februar 1662 durch Kaiser Leopold I. in den alten Reichsritterstand mit Bestätigung des Wappens erhoben.
Servatius d.J. Engel von Engelsfluss wurde am 1. Juni 1663 durch Kaiser Leopold I. der alte Reichsritterstand auf die böhmischen Lande ausgedehnt.
Servatius d.J. Engel von Engelsfluss wurde am 27. Juli 1667 durch Kaiser Leopold I. in den alten Panier- und Freiherrenstand des Heiligen Römischen Reiches mit dem Ehrenwort „Wohlgeboren“ und Besserung des Wappens erhoben.
Servatius d.J. Engel von Engelsfluss wurde am 31. Juli 1670 durch Kaiser Leopold I. der alte Panier- und Freiherrenstand des Heiligen Römischen Reiches mit den Ehrenwörtern „Freiherr“ und „Wohlgeboren“ in den böhmischen Panier- und Freiherrenstand erweitert.
Stammvater der Familie war Servatius Engel (1580-1658) der ursprünglich aus dem niederländischen Maastricht stammt. Noch in den Niederlanden heiratete er Maria Theresia von Guttenberg mit der er den Sohn Servatius d.J. (1605-1676) hatte. Servatius Engel arbeitete im brabantischen Tonger als Gerber und zog von dort um 1630 mit der gesamten Familie nach Prag. Aus seiner Heimat brachte er das Geheimnis der Herstellung von hartem Leder mit, wodurch er sehr reich wurde. 1635 kaufte er seine eigene Gerberei in Kampa (ein Teil der Prager Kleinseite an der Moldau) und 1638 auch das Haus „Bei den goldenen Rosen“ in der Nähe der Karlsbrücke. Als die schwedischen Truppen unter General Königsmarck 1648 die Prager Kleinseite überfielen und besetzten, verschanzte er sich in seinem Haus und wehrte sich mehrere Stunden lang gegen den schwedischen Ansturm. Dann zog er mit seiner Familie in die Prager Altstadt und trat zusammen mit seinem Sohn in die Reihen der bürgerlichen Einheiten ein. Sein Sohn Servatius d.J. ließ sich in der Prager Neustadt nieder, wo er mit seiner ersten Frau Katharina Ludovika, geb. von Rettinger (+1660), das Haus Nr. 1044 besaß. 1662 heiratete er Anna Salomena, Tochter des Bürgermeisters Nikolaus Franz Turek von Sturmfeld und Rosenthal. Wie sein Vater war er in der Gerberei tätig und das ihm gewährte Monopol zur Herstellung von Sohlen brachte im große Gewinne ein. 1655 konnte er es sich sogar leisten von Wratislaw Friedrich und Wenzel den Brüdern Wratislaw von Mitrowitz für 50.000 Goldstücke das verwüstete Gut Mnischek (Mníšek pod Brdy) zu kaufen, zu dem er später noch die Güter Tschisowitz (Čišovice) 1666, Korkin (Korkyně) 1670, Maltschan (Malčany) 1670 und Nebillau (Nebílovy) 1673 erwarb. In Mnischek baute er ein neues Schloss, aus dem er im Jahr 1665 mit Erlaubnis des Landesherren einen Familienfideikommiss gründete. Er stellte die Wasserversorgung in Mnischek selbst wieder her, baute auf dem Gut eine neue Gerberei und eine Reihe von Gaststätten. Gleichzeitig stieg er recht schnell in den Adelsrängen auf. Er war auch Ritter vom heiligen Grab und wurde nach seinem Tod 1676 in der Kirche St. Salvator im Clementinum beigesetzt. Sein ältester Sohn Servatius Ignaz (+1704) erbte das Gut Mnischek und verstarb kinderlos. Der Sohn seines Bruders Johann Franz (+1701), Ignatz (1683-1743), Statthalter der Region Beraun, k.k. Rath und Rath des Hof- und Kammergerichts, erbte das Fideikommiss. Er war das letzte männliche Familienmitglied, da sein Sohn Adam Johann (1716-1732) bereits verstorben war. Das Fideikommiss ging an die Familie seiner Schwester Maria Victoria, eine verheiratete Freiin von Unwerth über. Diese Familie wurde 1764 in den Grafenstand erhoben und erlosch 1827 mit Graf Ignaz. Danach entstand ein 12jähriger Erbstreit während dem das Fideikommiss durch Beamte des böhmischen Landgerichts verwaltet wurde. Erst 1838 wurde es der Nichte des Grafen Ignaz von Unwerth, Maria Anna Gräfin Kager von Stampach, verheiratete Gräfin Pachta von Rajova (1772-1847), zugeschrieben. Nach ihrem Tod ging es an die älteste Tochter Emanuela (1797-1885) die nie heiratete. Somit erbte es die zweitgeborene Tochter Ludmila, verheiratete Freiin Schirndinger von Schirnding (1798-1895). Sie verzichtete jedoch zugunsten ihres Sohnes Karl (+1909), der den Nachlass per Gerichtsbeschluss vom Dezember 1886 erhielt. Da er keine Nachkommen hatte ging das Fideikommiss an die nächsten Verwandten der Familie Engel von Engelsfluss, die Freiherren Kast von Ebelsberg. Der erste Großgrundbesitzer dieser Familie , Maria Theoderich (1858-1931), war der Enkel von Karolina Freiin Dobrzenský von Dobrzenitz, geb. Gräfin Pachta von Rajova (1802-1877), jüngere Schwester der vorgenannten Emanuela und Ludmila.
Blason des Wappens von 1651 wie eingetragen:
Servatius d.J. Engel von Engelsfluss wurde am 16. Dezember 1658 durch Kaiser Leopold I. in den böhmischen Ritterstand erhoben.
Servatius d.J. Engel von Engelsfluss wurde am 5. Februar 1662 durch Kaiser Leopold I. in den alten Reichsritterstand mit Bestätigung des Wappens erhoben.
Servatius d.J. Engel von Engelsfluss wurde am 1. Juni 1663 durch Kaiser Leopold I. der alte Reichsritterstand auf die böhmischen Lande ausgedehnt.
Servatius d.J. Engel von Engelsfluss wurde am 27. Juli 1667 durch Kaiser Leopold I. in den alten Panier- und Freiherrenstand des Heiligen Römischen Reiches mit dem Ehrenwort „Wohlgeboren“ und Besserung des Wappens erhoben.
Servatius d.J. Engel von Engelsfluss wurde am 31. Juli 1670 durch Kaiser Leopold I. der alte Panier- und Freiherrenstand des Heiligen Römischen Reiches mit den Ehrenwörtern „Freiherr“ und „Wohlgeboren“ in den böhmischen Panier- und Freiherrenstand erweitert.
Stammvater der Familie war Servatius Engel (1580-1658) der ursprünglich aus dem niederländischen Maastricht stammt. Noch in den Niederlanden heiratete er Maria Theresia von Guttenberg mit der er den Sohn Servatius d.J. (1605-1676) hatte. Servatius Engel arbeitete im brabantischen Tonger als Gerber und zog von dort um 1630 mit der gesamten Familie nach Prag. Aus seiner Heimat brachte er das Geheimnis der Herstellung von hartem Leder mit, wodurch er sehr reich wurde. 1635 kaufte er seine eigene Gerberei in Kampa (ein Teil der Prager Kleinseite an der Moldau) und 1638 auch das Haus „Bei den goldenen Rosen“ in der Nähe der Karlsbrücke. Als die schwedischen Truppen unter General Königsmarck 1648 die Prager Kleinseite überfielen und besetzten, verschanzte er sich in seinem Haus und wehrte sich mehrere Stunden lang gegen den schwedischen Ansturm. Dann zog er mit seiner Familie in die Prager Altstadt und trat zusammen mit seinem Sohn in die Reihen der bürgerlichen Einheiten ein. Sein Sohn Servatius d.J. ließ sich in der Prager Neustadt nieder, wo er mit seiner ersten Frau Katharina Ludovika, geb. von Rettinger (+1660), das Haus Nr. 1044 besaß. 1662 heiratete er Anna Salomena, Tochter des Bürgermeisters Nikolaus Franz Turek von Sturmfeld und Rosenthal. Wie sein Vater war er in der Gerberei tätig und das ihm gewährte Monopol zur Herstellung von Sohlen brachte im große Gewinne ein. 1655 konnte er es sich sogar leisten von Wratislaw Friedrich und Wenzel den Brüdern Wratislaw von Mitrowitz für 50.000 Goldstücke das verwüstete Gut Mnischek (Mníšek pod Brdy) zu kaufen, zu dem er später noch die Güter Tschisowitz (Čišovice) 1666, Korkin (Korkyně) 1670, Maltschan (Malčany) 1670 und Nebillau (Nebílovy) 1673 erwarb. In Mnischek baute er ein neues Schloss, aus dem er im Jahr 1665 mit Erlaubnis des Landesherren einen Familienfideikommiss gründete. Er stellte die Wasserversorgung in Mnischek selbst wieder her, baute auf dem Gut eine neue Gerberei und eine Reihe von Gaststätten. Gleichzeitig stieg er recht schnell in den Adelsrängen auf. Er war auch Ritter vom heiligen Grab und wurde nach seinem Tod 1676 in der Kirche St. Salvator im Clementinum beigesetzt. Sein ältester Sohn Servatius Ignaz (+1704) erbte das Gut Mnischek und verstarb kinderlos. Der Sohn seines Bruders Johann Franz (+1701), Ignatz (1683-1743), Statthalter der Region Beraun, k.k. Rath und Rath des Hof- und Kammergerichts, erbte das Fideikommiss. Er war das letzte männliche Familienmitglied, da sein Sohn Adam Johann (1716-1732) bereits verstorben war. Das Fideikommiss ging an die Familie seiner Schwester Maria Victoria, eine verheiratete Freiin von Unwerth über. Diese Familie wurde 1764 in den Grafenstand erhoben und erlosch 1827 mit Graf Ignaz. Danach entstand ein 12jähriger Erbstreit während dem das Fideikommiss durch Beamte des böhmischen Landgerichts verwaltet wurde. Erst 1838 wurde es der Nichte des Grafen Ignaz von Unwerth, Maria Anna Gräfin Kager von Stampach, verheiratete Gräfin Pachta von Rajova (1772-1847), zugeschrieben. Nach ihrem Tod ging es an die älteste Tochter Emanuela (1797-1885) die nie heiratete. Somit erbte es die zweitgeborene Tochter Ludmila, verheiratete Freiin Schirndinger von Schirnding (1798-1895). Sie verzichtete jedoch zugunsten ihres Sohnes Karl (+1909), der den Nachlass per Gerichtsbeschluss vom Dezember 1886 erhielt. Da er keine Nachkommen hatte ging das Fideikommiss an die nächsten Verwandten der Familie Engel von Engelsfluss, die Freiherren Kast von Ebelsberg. Der erste Großgrundbesitzer dieser Familie , Maria Theoderich (1858-1931), war der Enkel von Karolina Freiin Dobrzenský von Dobrzenitz, geb. Gräfin Pachta von Rajova (1802-1877), jüngere Schwester der vorgenannten Emanuela und Ludmila.
Blason des Wappens von 1651 wie eingetragen:
Nemblich einen quartirten Schildt, dessen hintere untere undt fordere obere Theil weis oder silberfarb und in jedem ein schwarz oder kohlfarber halber Adler, der untere zur linkhen, der obere aber zur rechten Handt sehendt, mit ausgeschwungenen Flügeln, offenem Schnabel, roth ausgeschlagener Zungen und einer guldenen Cron geziehret. Der hindter obere undt forde untere Theil ist roth oder rubinfarb und durch die Mitte derselben nach der Zwerch gehetem Stamb- oder Wasserfluß, über welchen ein höltzerne Pruekhen. Ob diesem Schildt stehet ein freier offener Turniershelmb, zuer rechten mit roth oder rubin-, zur linkhen aber schwarz oder kohl undt weiß oder silberfarben Helmbdekhen, und einer königlichen Kron geziehret, auf welcher bis auf die Knie erscheinet im Weißbekleidter Engl, umb die Mitte mit einer rothen Binden umbwunden, seine beyde Flügeln zurückh nebeneinander aufschwingendt, auf dem Haupt eine eiserne Sturmbhauben habendt, in der Rechten ein blosses zweischneidiges, zum Streich geschiktes Schwerdt, in der linkhen ein eissernen Schildt haltendt.
Blason des Wappens von 1658 wie eingetragen:
Mit Nahmben einen quartierten Schildt, dessen hinter unter und forder obere Veldung gelb- oder goldtfarb, in dern jeder ain schwartz- oder kholfarber uber sich gekherter Spiekhl und darinen drey goldtfarbe Stern. Daß hinter obere und forder untere Theil aber roth- oder rubinfarb, in welchen beeden ein Fluß oder Wasserstromb nach der Zwerch und darüber eine Brukhen. Auf dem Creitz oder Mitte der Quartierung aber ein gelb- oder goldtfarbes Schildtl und darinen ein schwartzer einfacher Adler mit außgeschwungenen Flüglen, offenem Schnabel, roth außgeschlagener Zungen und ainer guldenen Cron geziehret zu sehen ist. Ob disem Schildt stehen zwey freie offene ritterliche Thurniershelmb, der hintere mit schwartz oder khol- und gelb oder goldtfarben, der fordere aber roth oder rubin- und weiß oder silberfarben Helmdeckhen und jeder derselben mit einer königlich guldenen Cron geziehrt. Auf der hintern ein guldene Crantz umbgeben, darinen ein schwartzer Spiekhl aufwerts mit dreien guldenen Sternen und darob funff aufrechts gesteckhe Straussenfedern, die hintere erstew gelb, die andere schwartz, die dritte auch gelb, die vierte weiß und funffte roth erscheinen thuen. Uber der fordern Cron aber ist zue sehen ein weisser, aufrechtsstehender und fuerwerts sehender Engel biß ahn die Knie, dessen Haubt mit ainem eisernen Sturmhueth bedeckhet, die Mitte oder Lenden mit ainer rotten Binden oder Veldtzaichen umbgeben, in seiner Linckhen einen oblanglichten gelben Schildt, darinnen ein schwartzer ainfacher Adler wie drunter im Hertzschildtl, in seinem rechten außgestrekhten Armb ein zwaischneidiges Schwerdt zuem Streich geschickhet haltendt.
Blason des Wappens von 1667 wie eingetragen:
Nemblich einen quartierten Schildt, dessen hinter unter und vord ober Veldung gelb od goldfarb, in jeder stehet aufrechts ein aufgethaner, gekrönter schwarzen einfacher, einwerts gekerter Adler mit offenen Schnabel, roth auschlagender Zungen und von sich spreizenden Fuessen. Vorter unter und hind obere Theil aber in zwey gleiche Theil uber Zwerch also underschieden, daß dessen untere weiß od silberfarb und obere schwarz ist. In welchen beeden schwarzen einwerts ein grimmiger zum Lauff geschikter gelb od goltfarber Löw mit offenen Rachen, roth außgeschlagenden Zungen und doppelten, uber sich gewundenen Schwanz d untere in seinen lingken, obere aber rechten Prankhen eine blawe brennende Feuerkugel, etwas in die Höhe, haltendt. In Mitte der Quartierung ein gekröntes roth od rubinfarbes Herzschildtel, in Mitte uber Zwerch gehet eine breite weiß oder silberfarbe Strasse od Wasserfluß. Auff dem Schildt drey gegen einander einwerts gekerte vergulte freye offene adeliche Thurniershelmb, zur lingken mit schwarz und gelben, rechten Seiten aber weiß und rother Helmdekhen und darob jeder mit einer gelb od goldfarben könig Cron geziert. Auf der hindern erscheint für sich etwas einwerts biß auf die Hüfft ein zum grüme geschickter gelber Lew mit offenen Rachen, roth außschlagend Zungen undd doppelt, uber sich gewundenen Schwanz, in seinen rechten Prankhen die unten im Schildt beschriebene blawe Fewrkugel über sich, die lingke aber unter an die Cron haltendt. Auf der rechten Cron des Helmbs aber stehet aufrechts, einwerts der unter im Schildt beschriebene gekrönte schwarze Adler mit offenen Schnabel und roth ausgeschlageden Zungen. Auf der mittern Cron aber erscheint ein weisser, mit blaw vermischt biß an die Knie aufrechts, fürwerts stehend geflügelten Engel, dessen Haubt mit einen eysenen blawlichten Sturmbhuet bedeckt, in seiner lingken Handt etwas unter sich auf die Seiten in Formb eines Brustschildts, der unter im Schildt beschriebene gekrönte Herzschildtel mit den in der Mitte über Zwerch gehenden Wasserfluß, in rechten aber uber sich ein blosses zweyschneidiges Schwerdt mit vergultem Creutz und Knopff zum Streich geschickt haltend.
Saalbuch 63, Fol. 373v – 380v
Saalbuch 67, Fol. 266 – 274v
Saalbuch 74, Fol. 235 – 241v
Saalbuch 83, Fol. 139 – 143
AT-OeStA/AVA Adel RAA 99.8
AT-OeStA/AVA Adel RAA 99.9
AT-OeStA/AVA Adel HAA AR 215.13
Saalbuch 67, Fol. 266 – 274v
Saalbuch 74, Fol. 235 – 241v
Saalbuch 83, Fol. 139 – 143
AT-OeStA/AVA Adel RAA 99.8
AT-OeStA/AVA Adel RAA 99.9
AT-OeStA/AVA Adel HAA AR 215.13