Jezberowský von Olivenberg
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Johann Jezbera wurde am 30.8.1610 durch die Brüder Andreas, Georg und Adam Howorziowský von Koliwberg mit Bestätigung durch Kaiser Rudolf II. als Wappengenosse aufgenommen und ihm erlaubt Wappen und Prädikat das ihnen am 12.6.1563 durch Kaiser Ferdinand I. mit Wappenbrief verliehen wurde zu führen.
Johann Jezbera von Koliwberg wurde am 2.11.1630 durch Kaiser Ferdinand II. in den Ritterstand erhoben mit Namensänderung in Jezberowský von Olivenberg und Wappenbesserung.
Wenzel Jezberowský von Olivenberg wurde am 19.10.1652 durch Kaiser Ferdinand III. in den alten böhmischen Ritterstand erhoben mit Wappenbesserung.
Die Familie entstammt dem Prager Patriziat. Johann Jezberka war Ende des 16.Jh. als Jurist und Staatsanwalt des Königreichs Böhmen bekannt. Während des Ständeaufstandes war er auf Seiten der Protestanten, weshalb er 1623 wegen Teilnahme am Aufstand angeklagt wurde. Er hatte damals ein beträchtliches Vermögen. Seit 1615 besaß er ein Haus in der Prager Altstadt das er für 3.500 Schock böhmische Groschen erworben hatte, sowie ein Haus in der Prager Neustadt das er bereits 1621 verkauft hatte und weitere Besitztümer. Vermutlich hatte er gute Kontakte, denn er wies alle Vorwürfe zurück und bewies mit Hilfe von sieben Zeugen, dass er zwar zum Befehlshaber der Altstädter Kompanien Prags ernannt wurde, er das aber nur gemacht hatte um seiner selbst Willen. Im Gegenteil soll er versucht haben mit der kaiserlichen Armee und den Getreuen des Königs zusammen zu arbeiten und ihnen im richtigen Moment zu helfen die Prager Städte wieder in kaiserliche Hand zu bringen. Nach den Aussagen von Wenzel Megrle von Schobischek und den Aussagen mehrerer anderer, war er Schreiber einer Gruppe der neben ihm und Wenzel Megrle von Schobschik auch Rudolf Trczka von Lipa, Rudolf Janowský von Janowitz, Heinrich Franck von Franckenstein und Heinrich Bechinie von Lazan angehörten, die sich dazu verpflichtet hatten dem Kaiser für immer zur Seite zu stehen. Angeblich hatten sie mit Adam von Waldstein und dem Kurfürsten von Bayern korrespondiert. Vielmehr sieht es danach aus, dass eine kleine Gruppe einflussreicher Protestanten sich mit einigen Anhängern des Kaisers einigte und eine Amnestie erwirkte. Johann Jezbera selbst wurde nicht nur von der Strafverfolgung befreit, sondern auf Fürsprache des Fürsten Karl von Liechtenstein auch vollständig begnadigt. Später gehörte er zu den Gefolgsleuten des Albrecht von Waldstein. Im Jahr 1624 kaufte er von ihm für 25.666 Gulden und 40 Kronen das Gut Chotecz (Choteč) bei Jitschin (Jičín) mit den Dörfern Waldau (Valdov) und Karlow (Karlov). Seine Erhebung in den Ritterstand 1630 erfolgte vermutlich auf Fürsprache Albrecht von Waldsteins. 1631 ernannt ihn der Reichsrat zum Vizeburggrafen der Prager Burg. Nach der Ermordung von Albrecht von Waldstein wurde ihm vorgeworfen mit Emigranten korrespondiert zu haben, sich mit ihnen heimlich getroffen zu haben und speziell mit Adam Erdmann Trczka von Lipa zusammenzuarbeiten. Es schien verdächtig, das Adam Erdmanns Vater, Johann Rudolf, das Gut Schurz (Žireč) mit angeschlossenen Gütern im Wert von mehr als 75.000 Gulden an Johann und Heinrich Straka von Nedabylic vermachte. Schurz wurde daher 1635 von Kaiser Ferdinand II. dem Jesuitenorden gestiftet und der Besitz Johanns ein Jahr später beschlagnahmt. Doch Johann forderte sofort die Rückgabe seines Besitzes und nach einer Reihe von Fürbitten bekam er es 1638 tatsächlich zurück. Für seine Begnadigung zahlte er 10.000 Reichstaler und gleichzeitig gelang es ihm gegen eine Gebühr die Übertragung seiner Lehen in seinen Grundbesitz zu erreichen. Sein Sohn Wenzel (+1679), welchen er mit seiner Frau Maria Czejka von Olbramovic hatte, war 1635 stellvertretender Schreiber der böhmischen Landtafel und kaiserlicher Rat. Während der Belagerung der Prager Städte war er Leutnant der Freikompanie der Prager Altstadt. Bereits 1652 wurde er durch die Landtafel in den Kreis der Ritterfamilien aufgenommen. Sein Sohn Bohuslav Vratislav besaß rund um Prag mehrere Weinberge die er jedoch mit seinem gesamten Prager Besitz verkaufte und dafür 1679 das Gut Kowanitz (Kovanice) bei Nimburg (Nymburk) erwarb. Seine minderjährige Tochter Angelina Margaretha erbte es nach seinem Tod und verkaufte es 1691 während seine Tante Marie, Schwester von Wenzel und Witwe des Johann Benjamin Benik von Petersdorf, 1676 Schloss Horka und den Ort Strenitz (Strenice) bei Jungbunzlau (Mladá Boleslav) an Johann Reinhard von Walderode verkaufte.
Blason des Wappens von 1610 (1630 mit gekrönten Turnierhelm):
Johann Jezbera von Koliwberg wurde am 2.11.1630 durch Kaiser Ferdinand II. in den Ritterstand erhoben mit Namensänderung in Jezberowský von Olivenberg und Wappenbesserung.
Wenzel Jezberowský von Olivenberg wurde am 19.10.1652 durch Kaiser Ferdinand III. in den alten böhmischen Ritterstand erhoben mit Wappenbesserung.
Die Familie entstammt dem Prager Patriziat. Johann Jezberka war Ende des 16.Jh. als Jurist und Staatsanwalt des Königreichs Böhmen bekannt. Während des Ständeaufstandes war er auf Seiten der Protestanten, weshalb er 1623 wegen Teilnahme am Aufstand angeklagt wurde. Er hatte damals ein beträchtliches Vermögen. Seit 1615 besaß er ein Haus in der Prager Altstadt das er für 3.500 Schock böhmische Groschen erworben hatte, sowie ein Haus in der Prager Neustadt das er bereits 1621 verkauft hatte und weitere Besitztümer. Vermutlich hatte er gute Kontakte, denn er wies alle Vorwürfe zurück und bewies mit Hilfe von sieben Zeugen, dass er zwar zum Befehlshaber der Altstädter Kompanien Prags ernannt wurde, er das aber nur gemacht hatte um seiner selbst Willen. Im Gegenteil soll er versucht haben mit der kaiserlichen Armee und den Getreuen des Königs zusammen zu arbeiten und ihnen im richtigen Moment zu helfen die Prager Städte wieder in kaiserliche Hand zu bringen. Nach den Aussagen von Wenzel Megrle von Schobischek und den Aussagen mehrerer anderer, war er Schreiber einer Gruppe der neben ihm und Wenzel Megrle von Schobschik auch Rudolf Trczka von Lipa, Rudolf Janowský von Janowitz, Heinrich Franck von Franckenstein und Heinrich Bechinie von Lazan angehörten, die sich dazu verpflichtet hatten dem Kaiser für immer zur Seite zu stehen. Angeblich hatten sie mit Adam von Waldstein und dem Kurfürsten von Bayern korrespondiert. Vielmehr sieht es danach aus, dass eine kleine Gruppe einflussreicher Protestanten sich mit einigen Anhängern des Kaisers einigte und eine Amnestie erwirkte. Johann Jezbera selbst wurde nicht nur von der Strafverfolgung befreit, sondern auf Fürsprache des Fürsten Karl von Liechtenstein auch vollständig begnadigt. Später gehörte er zu den Gefolgsleuten des Albrecht von Waldstein. Im Jahr 1624 kaufte er von ihm für 25.666 Gulden und 40 Kronen das Gut Chotecz (Choteč) bei Jitschin (Jičín) mit den Dörfern Waldau (Valdov) und Karlow (Karlov). Seine Erhebung in den Ritterstand 1630 erfolgte vermutlich auf Fürsprache Albrecht von Waldsteins. 1631 ernannt ihn der Reichsrat zum Vizeburggrafen der Prager Burg. Nach der Ermordung von Albrecht von Waldstein wurde ihm vorgeworfen mit Emigranten korrespondiert zu haben, sich mit ihnen heimlich getroffen zu haben und speziell mit Adam Erdmann Trczka von Lipa zusammenzuarbeiten. Es schien verdächtig, das Adam Erdmanns Vater, Johann Rudolf, das Gut Schurz (Žireč) mit angeschlossenen Gütern im Wert von mehr als 75.000 Gulden an Johann und Heinrich Straka von Nedabylic vermachte. Schurz wurde daher 1635 von Kaiser Ferdinand II. dem Jesuitenorden gestiftet und der Besitz Johanns ein Jahr später beschlagnahmt. Doch Johann forderte sofort die Rückgabe seines Besitzes und nach einer Reihe von Fürbitten bekam er es 1638 tatsächlich zurück. Für seine Begnadigung zahlte er 10.000 Reichstaler und gleichzeitig gelang es ihm gegen eine Gebühr die Übertragung seiner Lehen in seinen Grundbesitz zu erreichen. Sein Sohn Wenzel (+1679), welchen er mit seiner Frau Maria Czejka von Olbramovic hatte, war 1635 stellvertretender Schreiber der böhmischen Landtafel und kaiserlicher Rat. Während der Belagerung der Prager Städte war er Leutnant der Freikompanie der Prager Altstadt. Bereits 1652 wurde er durch die Landtafel in den Kreis der Ritterfamilien aufgenommen. Sein Sohn Bohuslav Vratislav besaß rund um Prag mehrere Weinberge die er jedoch mit seinem gesamten Prager Besitz verkaufte und dafür 1679 das Gut Kowanitz (Kovanice) bei Nimburg (Nymburk) erwarb. Seine minderjährige Tochter Angelina Margaretha erbte es nach seinem Tod und verkaufte es 1691 während seine Tante Marie, Schwester von Wenzel und Witwe des Johann Benjamin Benik von Petersdorf, 1676 Schloss Horka und den Ort Strenitz (Strenice) bei Jungbunzlau (Mladá Boleslav) an Johann Reinhard von Walderode verkaufte.
Blason des Wappens von 1610 (1630 mit gekrönten Turnierhelm):
in Rot auf einem natürlichen Felsen ein golden gekrönter, natürlicher Leopard vor einem grünen Wald in der rechten Schildhälfte, auf dem Stechhelm mit rot-silbernen Decken und Wulst der Leopard wie im Schild wachsend
Blason des Wappens von 1652 wie eingetragen:
Nemblichen einen oblanglichten roth oder rubinfarben forwerts hangenden Schildt, in dessen Grundt ein schroffiger Berg oder Felsen, auf welchem erscheinet ein raufrechts stehender grimmiger Leopardt mit offenen Rachen, roth außgeschlagener Zungen und über dem Ruckhen gestrekten Schweiff, sin linkhe fordere Brankhen von sich strekhend, in der rechten aber ein zwayschneidendes blosses zuem Streich geschickhtes Schwerdt mit vergultem Creutz haltendt, auf dem Kopf mit einer guldenen Cron geziehret. Ob disem Schildt stehet ein freier offener adelicher Thurniershelmb fuerwerts mit einer roth oder rubinfarben, inwendig aber weiß oder silberfarben heidtnischen Helmdecken umgeben, welche zueruckh, gegen der linkhen außgeschwungen, und mit einer königlichen guldenen Cron geziehret ist; auf welcher erscheinet aufrechts ein halber Leopardt mit offenen Rachen, roth außgeschlagener Zungen, über den Ruckhen aufwerdts außgestreckhten Schweiff und mit einer guldenen Cron geziehrt, sein linkhe Brankhen von sich ausstreckhendt, in der rechten aber ein zweischneidendes Schwerdt mit einem vergulten Creitz zuem Streich haltendt.
Saalbuch 287, Fol. 182 – 183v
Saalbuch 126, Fol. 1027 – 1030v
Saalbuch 32a, Fol. 596 – 599
Saalbuch 63, Fol. 809v – 816v
Der böhmische Adel - Rudolph Johann Graf Meraviglia-Crivelli, 1885, S. 111 (fehlerhafter Blason und Darstellung)
Ottův slovník naučný, 13. díl, J. Otto, Prag 1898, S. 309
Saalbuch 126, Fol. 1027 – 1030v
Saalbuch 32a, Fol. 596 – 599
Saalbuch 63, Fol. 809v – 816v
Der böhmische Adel - Rudolph Johann Graf Meraviglia-Crivelli, 1885, S. 111 (fehlerhafter Blason und Darstellung)
Ottův slovník naučný, 13. díl, J. Otto, Prag 1898, S. 309