Macht von Löwenmacht
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Mathias Maximilian Macht wurde am 1. Juli 1669 durch Kaiser Leopold I. mit dem Prädikat „von Löwenmacht“ in den neuen böhmischen Ritterstand erhoben.
Mathias Maximilian Macht stammt aus einer unfreien Familie, Vater Hans und Mutter Helene Macht, aus Piwana (Pňovany) und wurde im Februar 1648 durch Ludmila von Říčan, geborene Chlumčanská von Přestavlk und Chlumčaný, aus der Leibeigenschaft entlassen. Wahrscheinlich erhielt er auch von ihr die Möglichkeit zum Studium. Ab 1641 studierte er in Prag an der Universität Philosophie und schloss dieses im Mai 1643 mit dem Bachelor und im August 1644 mit dem Magister ab. Anschließend begann er ein Jurastudium. Während der Krönung Kaiser Ferdinands III. zum König Ferdinand IV. von Böhmen bekleidete er das Amt des Stallmeisters. Als Prag 1648 von schwedischen Truppen belagert wurde, trat er der Studentenlegion bei und bewährte sich bei den Kämpfen. 1651 erhielt er den Titel eines Doktors der Rechtswissenschaften und ließ sich in der Prager Altstadt nieder, wo er im April 1652 das Stadtrecht erwarb und später Rathsmitglied wurde. 1656-1678 war er Kanzler der Prager Altstadt und 1678 bis zu seinem Tod Bürgermeister. Er war auch Landesanwalt und 1678/79 einer der vier Provinzgouverneure. Der bekannteste seiner Söhne war Johann Adam (+1689), promovierter Jurist, Staatsanwalt und ab 1684 Berufungsrath. Ein weiterer Sohn war Mathias Adalbert, Magister der Philosophie, Chorherr von Vyšehrad, Pfarre von St. Adalbert in der Prager Neustadt und Prälat des Königreichs Böhmen. Ein Sohn von Johann Adam war Mathias, Besitzer der Güter Czellin (Čelina) und Cholin (Cholín) bei Doberschisch (Dobříš), in den Jahren 1709-12 war er Beisitzer am Burggrafengericht, 1720-29 war er Hauptmann des Kreises Rakonitz (Rakovník) und 1733-35 Beisitzer am Landgericht. Sein Bruder Johann Anton war von den 20er Jahren bis in die Mitte des 18.Jh. Rath des obersten Burggrafengerichts und erbte nach dessen Tod die Güter seines Bruders. Johann Antons Sohn Johann war Besitzer des Gutes Seytska Lhota (Sejcká Lhota) bei Pribram (Příbram) und hatte die Söhne Johann, Anton und Norbert. Ein weitere Sohn von Johann Anton war Mathias der das Gut Czellin erbte. Sein Sohn Johann Karl, mit dem wahrscheinlich die Familie im Mannesstamm erloschen ist, wird noch Anfang des 19.Jh. erwähnt.
Blason des Wappens wie eingetragen:
Mathias Maximilian Macht stammt aus einer unfreien Familie, Vater Hans und Mutter Helene Macht, aus Piwana (Pňovany) und wurde im Februar 1648 durch Ludmila von Říčan, geborene Chlumčanská von Přestavlk und Chlumčaný, aus der Leibeigenschaft entlassen. Wahrscheinlich erhielt er auch von ihr die Möglichkeit zum Studium. Ab 1641 studierte er in Prag an der Universität Philosophie und schloss dieses im Mai 1643 mit dem Bachelor und im August 1644 mit dem Magister ab. Anschließend begann er ein Jurastudium. Während der Krönung Kaiser Ferdinands III. zum König Ferdinand IV. von Böhmen bekleidete er das Amt des Stallmeisters. Als Prag 1648 von schwedischen Truppen belagert wurde, trat er der Studentenlegion bei und bewährte sich bei den Kämpfen. 1651 erhielt er den Titel eines Doktors der Rechtswissenschaften und ließ sich in der Prager Altstadt nieder, wo er im April 1652 das Stadtrecht erwarb und später Rathsmitglied wurde. 1656-1678 war er Kanzler der Prager Altstadt und 1678 bis zu seinem Tod Bürgermeister. Er war auch Landesanwalt und 1678/79 einer der vier Provinzgouverneure. Der bekannteste seiner Söhne war Johann Adam (+1689), promovierter Jurist, Staatsanwalt und ab 1684 Berufungsrath. Ein weiterer Sohn war Mathias Adalbert, Magister der Philosophie, Chorherr von Vyšehrad, Pfarre von St. Adalbert in der Prager Neustadt und Prälat des Königreichs Böhmen. Ein Sohn von Johann Adam war Mathias, Besitzer der Güter Czellin (Čelina) und Cholin (Cholín) bei Doberschisch (Dobříš), in den Jahren 1709-12 war er Beisitzer am Burggrafengericht, 1720-29 war er Hauptmann des Kreises Rakonitz (Rakovník) und 1733-35 Beisitzer am Landgericht. Sein Bruder Johann Anton war von den 20er Jahren bis in die Mitte des 18.Jh. Rath des obersten Burggrafengerichts und erbte nach dessen Tod die Güter seines Bruders. Johann Antons Sohn Johann war Besitzer des Gutes Seytska Lhota (Sejcká Lhota) bei Pribram (Příbram) und hatte die Söhne Johann, Anton und Norbert. Ein weitere Sohn von Johann Anton war Mathias der das Gut Czellin erbte. Sein Sohn Johann Karl, mit dem wahrscheinlich die Familie im Mannesstamm erloschen ist, wird noch Anfang des 19.Jh. erwähnt.
Blason des Wappens wie eingetragen:
Als mit Nahmen einen Schildt in einem roth- oder rubinfarben Veldt, vorinen unten zur rechten undt oben zur linkhen Seithen ein gantz guldener mit einem gespitzten Diamant versetzter Ring zu sehen, zwischen welchen beeden Ringen, alß in der Mitte dieser Veldung eine ganz gelbe oder goldtfarbe von der linkhen zur Rechten von unten hinauf schrembsweiß gelegte Kopi mit über sich gekherter eisernen spitz und einem weissen Lorbeer-Zweich, dessen Blätter über sich stehendt umfolchten sich erzeigen thuet. Ob diesem Schildt stehet ein frey offener Adelich-Ritterlichen Turniershelmb, umb den Hals mit einer guldenen Ketten, undt Bildtniß umbhengt, zue beeden seithen mit Roth- oder Rubin- undt weis- oder silberfarben Hellmbdeckhen undt darob einer Königlichen goldenen Kron geziehret, aus welcher sich zwey Rothe Adlers-Flügel mit einwerts gekherten Blaw- oder Lasurfarben Sachsen erschwingen. Zwischen diesen beeden erscheinet ein gegen der Rechten Seithen gewendter, und aufwerts stehender grimiger gelber Löw, mit offenem Rachen, roth ausgeschlagener Zungen, undt über sich gewundenen doppelten Schweiff, auf dem Kopf mit einen Königlich-guldenen Kron geziehret, haltendt in seinem fordtern Rechten Prankhen eine ganz gelb- oder goldtfarbe nach der schrege von oben herab liegende Saul, mit dem linkhen Prankhen aber die Sachsen des fordtern Adlers-Flügel etwas berührendt.
Anmerkung: Interessanterweise führte die Familie das Wappen seitenverkehrt, wohl aus Unkenntnis darüber das in der Heraldik Rechts und Links vom Schildträger aus zu betrachten sind.
(Siegel im Prager Stadtarchiv, Signatur AMP PPL IV - 2476)
Saalbuch 79, Fol. 725 – 735
Siebmacher's großes und allgemeines Wappenbuch, Bd. 4 (Habsburgermonarchie), 9. Abt.:
Der Böhmische Adel, Nürnberg 1886, S.16 (Beschreibung und Abbildung des Wappens falsch)
(Siegel im Prager Stadtarchiv, Signatur AMP PPL IV - 2476)
Saalbuch 79, Fol. 725 – 735
Siebmacher's großes und allgemeines Wappenbuch, Bd. 4 (Habsburgermonarchie), 9. Abt.:
Der Böhmische Adel, Nürnberg 1886, S.16 (Beschreibung und Abbildung des Wappens falsch)