Marci von Kronland
|
Johann Markus Marci wurde am 19. Oktober 1654 durch Kaiser Ferdinand III. mit dem Prädikat „von Kronland“ in den böhmischen Vladykenstand erhoben.
Johann Markus Marci wurde am 13. Juni 1595 in Landskron (Lanškroun) geboren. Er studierte zunächst Philosophie und Theologie in Neuhaus (Jindřichův Hradec) und dann in Olmütz (Olomouc). Letztendlich entschied er sich jedoch für eine Laufbahn als Arzt und studierte dieses Fach an der Universität Prag. Grund für diesen Schritt sollen seine angeschlagene Gesundheit und eine komplizierte Augenerkrankung gewesen sein. Marci erhielt 1625 den Titel eines Doktors der Medizin und ließ sich in der Prager Altstadt nieder, wo er ab 1635 ein Haus für 5000 Gulden von Hendrich Libsteinsky von Kolovrat kaufte. Bereits ein berühmter Arzt, wurde er Professor an der Medizinischen Fakultät, später auch mehrmals Dekan, und Landesarzt des Königreichs Böhmen. 1640 besuchte er Rom und 1642 wurde er von der Karlsuniversität zum Kommissar gewählt um den ewigen Streit zwischen Karolinum und Clementinum beizulegen. Nach dem schwedischen Angriff auf Prag 1648 initiierte er den Wiederaufbau der Studentenlegion und wurde selbst einer ihrer Offiziere. Sein Ruhm war auch unter den Schweden bekannt, die gelegentlich seine Dienste in Anspruch nahmen. Marci kümmerte sich zum Beispiel um Franz von Sternberg, der während der schwedischen Invasion auf der Prager Kleinseite verwundet wurde, aber trotz seiner Pflege starb. Nach Abschluss des Westfälischen Friedens wurde er zum Reichsrath ernannt. Nach seiner Nobilitierung erhielt er auch von Kaiser Ferdinand III. am 20. Oktober 1654 das kleine Palatinat. Bekannt ist von ihm eine Wappenverleihung an Simeon Franz Xaver Burianek mit der Erlaubnis sich Burian von Straußenfeldt zu schreiben vom 5. März 1667. Marci war auch Leibarzt von Kaiser Ferdinand III. und wurde 1662 zum Rektor der Karl-Ferdinand-Universität gewählt. Er war mit Bohuslav Balbin befreundet, den er von einer schweren Krankheit heilte, und Autor einer Reihe von Fachstudien. Mit einigen seiner experimentellen Erkenntnisse in der Spektroskopie und physikalischen Optik ging er Newton, Grimaldi und Boyle voraus. Im Alter trat er dem Jesuitenorden bei und starb am 10. April 1667 in Prag. Johann Markus Marci v. Kronland hatte mehrere Nachkommen. 1674 errichtete sein Sohn Ludwig ein Testament zugunsten seiner Schwester Barbara Cecilia (+ vermutlich 1680) und vermachte ihr die vom Vater geerbte Mühle im Falle seines Todes oder bei Eintritt in einen geistlichen Orden. Ein weiterer Sohn war Johann Georg (+ vor 1672) der 1658 Doktor der Medizin wurde.
Johann Markus Marci wurde am 13. Juni 1595 in Landskron (Lanškroun) geboren. Er studierte zunächst Philosophie und Theologie in Neuhaus (Jindřichův Hradec) und dann in Olmütz (Olomouc). Letztendlich entschied er sich jedoch für eine Laufbahn als Arzt und studierte dieses Fach an der Universität Prag. Grund für diesen Schritt sollen seine angeschlagene Gesundheit und eine komplizierte Augenerkrankung gewesen sein. Marci erhielt 1625 den Titel eines Doktors der Medizin und ließ sich in der Prager Altstadt nieder, wo er ab 1635 ein Haus für 5000 Gulden von Hendrich Libsteinsky von Kolovrat kaufte. Bereits ein berühmter Arzt, wurde er Professor an der Medizinischen Fakultät, später auch mehrmals Dekan, und Landesarzt des Königreichs Böhmen. 1640 besuchte er Rom und 1642 wurde er von der Karlsuniversität zum Kommissar gewählt um den ewigen Streit zwischen Karolinum und Clementinum beizulegen. Nach dem schwedischen Angriff auf Prag 1648 initiierte er den Wiederaufbau der Studentenlegion und wurde selbst einer ihrer Offiziere. Sein Ruhm war auch unter den Schweden bekannt, die gelegentlich seine Dienste in Anspruch nahmen. Marci kümmerte sich zum Beispiel um Franz von Sternberg, der während der schwedischen Invasion auf der Prager Kleinseite verwundet wurde, aber trotz seiner Pflege starb. Nach Abschluss des Westfälischen Friedens wurde er zum Reichsrath ernannt. Nach seiner Nobilitierung erhielt er auch von Kaiser Ferdinand III. am 20. Oktober 1654 das kleine Palatinat. Bekannt ist von ihm eine Wappenverleihung an Simeon Franz Xaver Burianek mit der Erlaubnis sich Burian von Straußenfeldt zu schreiben vom 5. März 1667. Marci war auch Leibarzt von Kaiser Ferdinand III. und wurde 1662 zum Rektor der Karl-Ferdinand-Universität gewählt. Er war mit Bohuslav Balbin befreundet, den er von einer schweren Krankheit heilte, und Autor einer Reihe von Fachstudien. Mit einigen seiner experimentellen Erkenntnisse in der Spektroskopie und physikalischen Optik ging er Newton, Grimaldi und Boyle voraus. Im Alter trat er dem Jesuitenorden bei und starb am 10. April 1667 in Prag. Johann Markus Marci v. Kronland hatte mehrere Nachkommen. 1674 errichtete sein Sohn Ludwig ein Testament zugunsten seiner Schwester Barbara Cecilia (+ vermutlich 1680) und vermachte ihr die vom Vater geerbte Mühle im Falle seines Todes oder bei Eintritt in einen geistlichen Orden. Ein weiterer Sohn war Johann Georg (+ vor 1672) der 1658 Doktor der Medizin wurde.
Blason des Wappens wie eingetragen aus dem Tschechischen übersetzt:
Der Schild ist in zwei gleiche Teile oder Felder geteilt, deren linke blau- oder azur- und rechte weiß- oder silberfarben ist, im linken Feld ist ein weißer, einfacher, nach oben wie zum Flug aufsteigender, geflügelter, auf der Brust mit einer goldenen Sonne und auf die rechte Seite blickender und mit herausgestreckter Zunge Adler zu sehen, im zweiten, dem rechte Feld, ist eine goldene Königskrone, darüber und über dem Adler daneben ist ein Regenbogen zu sehen von unten und oben grün, und zur Mitte hin rot und dann gelb- oder goldfarben, auf dem Schild ist ein offener ritterlicher Stechhelm, und drumherum Bänder oder Decken zur linken und rechten Seite weiß- oder silber- und blau- oder azurfarben, an den Rändern silbern verziert, herabhängend zu sehen. Darüber ist eine goldene Königskrone aus der zwei Adlerflügel nach oben ragen, von denen der linke unten und der rechte oben weiß- oder silberfarben und der linke oben und der rechte unten blau- oder azurfarben und mit silbernen Rändern verziert ist.
Anmerkung:
Die Spektroskopische Gesellschaft der Tschechischen Technischen Universität, die als Gesellschaft für Forschung in der Spektralanalyse am Institut für Chemische Metallurgie und Metallographie der Universität für Chemisch-Technologische Ingenieurwissenschaften 1954 gegründet wurde, trägt seit 1990 den Namen des Nobilitierten und verleiht seit 1977 die Medaille "Johann Markus Marci von Kronland" für Verdienste um das Wissen der Spektroskopie. Der Mondkrater Marci wurde nach ihm benannt.
Saalbuch 32b, Fol. 1038v – 1041v
Pelcl, František Martin: Abbildungen böhmischer und mährischer Gelehrten und Künstler: nebst kurzen Nachrichten von ihren Leben und Werken. Prag : bey Wolffgang Gerle, 1773-1777, 1. Teil, S. 172
Die Spektroskopische Gesellschaft der Tschechischen Technischen Universität, die als Gesellschaft für Forschung in der Spektralanalyse am Institut für Chemische Metallurgie und Metallographie der Universität für Chemisch-Technologische Ingenieurwissenschaften 1954 gegründet wurde, trägt seit 1990 den Namen des Nobilitierten und verleiht seit 1977 die Medaille "Johann Markus Marci von Kronland" für Verdienste um das Wissen der Spektroskopie. Der Mondkrater Marci wurde nach ihm benannt.
Saalbuch 32b, Fol. 1038v – 1041v
Pelcl, František Martin: Abbildungen böhmischer und mährischer Gelehrten und Künstler: nebst kurzen Nachrichten von ihren Leben und Werken. Prag : bey Wolffgang Gerle, 1773-1777, 1. Teil, S. 172