Schebl vom Blutigen Fels
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Karl Ferdinand Schebl wurde am 17. August 1649 durch Kaiser Ferdinand III. mit dem Prädikat „vom Blutigen Fels“ in den böhmischen Vladykenstand erhoben.
Karl Ferdinand Schebl stammt aus einer altstädtischen bürgerlichen Prager Familie. Sein Vater Jakub kaufte 1630 in in der Prager Altstadt das Nr. 156 „U černého hada“ (Zur schwarzen Schlange) für 750 Schock Meißner Groschen. Ab November 1642 studierte Karl Ferdinand an der Philosophischen Fakultät der Prager Universität wo er am 9. Mai 1644 mit dem Bachelor abschloss und 1945 ein Jurastudium begann. Während der schwedischen Belagerung Prags war er Mitglied der Studentenlegion und sorgte als Fourier für Nachschub. Er nahm auch an allen Expeditionen und Angriffen gegen den Feind teil und wurde bei einem Scharmützel so schwer am Bein verwundet, das kaum noch Hoffnung für Rettung bestand.
Oberst Franz Schöbl (1868-1937), Sohn des Dr. Eduard Schöbl und Enkel des Johann Schöbl, wurde im April 1915 Kommandeur des k.u.k. Infanterieregimentes Nr. 21 mit dem er sich bei schweren Kämpfen an der Ostfront im Mai 1915 auszeichnete, als er an vorderster Front einen Angriff erfolgreich zu Ende bringen konnte. Während des Kampfes explodierte neben ihm eine russische Granate, was zu bleibenden Hörverlust führte. Dazu kam eine Schusswunde an der Wade. Er blieb aber bis zum Ende des Angriffs an vorderster Front und ließ sich erst dann ins Lazarett bringen. Dafür erhielt er am 17. August 1918 das Ritterkreuz des Maria-Theresien-Ordens und damit auch automatisch den einfachen Adel verliehen. Auf Grundlage der Ordensstatuten beantragte er die Erhebung zum Freiherrn mit dem Prädikat „von Blutigenfels“, das seinem angeblichen Vorfahren Karl Ferdinand verliehen wurde. Da er die Abkunft jedoch mangels Belegen nicht beweisen konnte, trat er von seinem Anliegen zurück, welches er am 16. Oktober 1918 dem Innenministerium mitteilte und gleichzeitig die Taxe für das Diplom entrichtete. Nach Gründung der Tschechoslowakei trat er in den Dienst der tschechoslowakischen Armee und wurde bereits am 25. November 1918 kommandierender General in der Slowakei, wo erbitterte Kämpfe um die Grenzen der neuen Republik stattfanden. Im Krieg mit den Ungarn gelang es ihm fast das gesamte Gebiet zu kontrollieren das die Tschechoslowakei beanspruchte. 1919, bereits im Rang eines Generalmajors, wurde er zum Kommandeur des Regionalen Militärkommandos für die Slowakei ernannt. Nach seiner Pensionierung lebte er in Böhmen und verstarb in České Budějovice (Budweis). Aus der Ehe mit Vilemína Singerová (1888-?) hatte er die Kinder Heinrich (Jindřich), geb. 1903, Franz (František), geb. 1908 und Maria, geb. 1912.
Blason des Wappens wie eingetragen aus dem Tschechischen übersetzt:
Karl Ferdinand Schebl stammt aus einer altstädtischen bürgerlichen Prager Familie. Sein Vater Jakub kaufte 1630 in in der Prager Altstadt das Nr. 156 „U černého hada“ (Zur schwarzen Schlange) für 750 Schock Meißner Groschen. Ab November 1642 studierte Karl Ferdinand an der Philosophischen Fakultät der Prager Universität wo er am 9. Mai 1644 mit dem Bachelor abschloss und 1945 ein Jurastudium begann. Während der schwedischen Belagerung Prags war er Mitglied der Studentenlegion und sorgte als Fourier für Nachschub. Er nahm auch an allen Expeditionen und Angriffen gegen den Feind teil und wurde bei einem Scharmützel so schwer am Bein verwundet, das kaum noch Hoffnung für Rettung bestand.
Oberst Franz Schöbl (1868-1937), Sohn des Dr. Eduard Schöbl und Enkel des Johann Schöbl, wurde im April 1915 Kommandeur des k.u.k. Infanterieregimentes Nr. 21 mit dem er sich bei schweren Kämpfen an der Ostfront im Mai 1915 auszeichnete, als er an vorderster Front einen Angriff erfolgreich zu Ende bringen konnte. Während des Kampfes explodierte neben ihm eine russische Granate, was zu bleibenden Hörverlust führte. Dazu kam eine Schusswunde an der Wade. Er blieb aber bis zum Ende des Angriffs an vorderster Front und ließ sich erst dann ins Lazarett bringen. Dafür erhielt er am 17. August 1918 das Ritterkreuz des Maria-Theresien-Ordens und damit auch automatisch den einfachen Adel verliehen. Auf Grundlage der Ordensstatuten beantragte er die Erhebung zum Freiherrn mit dem Prädikat „von Blutigenfels“, das seinem angeblichen Vorfahren Karl Ferdinand verliehen wurde. Da er die Abkunft jedoch mangels Belegen nicht beweisen konnte, trat er von seinem Anliegen zurück, welches er am 16. Oktober 1918 dem Innenministerium mitteilte und gleichzeitig die Taxe für das Diplom entrichtete. Nach Gründung der Tschechoslowakei trat er in den Dienst der tschechoslowakischen Armee und wurde bereits am 25. November 1918 kommandierender General in der Slowakei, wo erbitterte Kämpfe um die Grenzen der neuen Republik stattfanden. Im Krieg mit den Ungarn gelang es ihm fast das gesamte Gebiet zu kontrollieren das die Tschechoslowakei beanspruchte. 1919, bereits im Rang eines Generalmajors, wurde er zum Kommandeur des Regionalen Militärkommandos für die Slowakei ernannt. Nach seiner Pensionierung lebte er in Böhmen und verstarb in České Budějovice (Budweis). Aus der Ehe mit Vilemína Singerová (1888-?) hatte er die Kinder Heinrich (Jindřich), geb. 1903, Franz (František), geb. 1908 und Maria, geb. 1912.
Blason des Wappens wie eingetragen aus dem Tschechischen übersetzt:
Der Schild ist durchgehend schwarz und weiß nach Art eines Schachbrettes, vom Grunde des selben ist ein Felsen mit einer Höhle, unten grün und weiß, oben rot als wäre er mit Blut besprengt, auf dem ein Löwe von gelber oder goldener Farbe mit zur rechten Seite nach oben unter einer goldenen Krone steht, mit herausgeschlagener roter Zunge und doppeltem Schweif auf den Hinterbeinen stehend, in der rechten Pranke eine Granate oder Feuerkugel haltend.Auf dem Schild ist ein offener ritterlicher Stechhelm und drumherum Bänder in gelb oder golden und blau oder lasurfarben und auf der rechten Seite rot oder rubinfarben und weiß oder silbern herunterhängend zu sehen. Darauf ist eine königliche goldene Krone, woraus ein gekrönter goldener Löwe von der Hüfte an erscheint, der in der rechten Pranke eine corona muralis hält, zwischen zwei Büffelhörnern, deren linkes unten blau oder lasurfarben und oben schwarz oder kohlfarben, das rechte aber unten rot oder rubinfarben und oben weiß oder silberfarben ist.
Saalbuch 32b, Fol. 914 – 917
Nobilitierungen unter der Regentschaft Kaiser Karl I. / IV. Károly király (1916-1921), 2. erweiterte Auflage – Arno Kerschbaumer, S. 163 und 184
Nobilitierungen unter der Regentschaft Kaiser Karl I. / IV. Károly király (1916-1921), 2. erweiterte Auflage – Arno Kerschbaumer, S. 163 und 184