Skála von Zhoř
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Johann Wilhelm Skála von Zhoř wurde am 6. April 1661 durch Kaiser Leopold I. mit Wappenbestätigung in den alten böhmischen Ritterstand erhoben.
Die Skála v. Zhoř sind eine alte Patrizierfamilie die bereits im 14.Jh. in Vodňany (Wodnian) erwähnt werden. Später gehörten Familienmitglieder zu führenden Bürgern von Pisek. Das bedeutendste Familienmitglied der ersten Hälfte des 16.Jh. war Paul, ein Mitglied des Piseker Stadtrates, der wahrscheinlich von einem Hofpfalzgrafen Wappen und Prädikat verliehen bekam. Von seinen vielen Kindern ließ sich Adam (+1610) in Prag nieder, wo er ein Haus in der Nähe der Altstadtkirche St. Martin kaufte, Benigna Mendl aus Krumau (Český Krumlov) heiratete und als Urkundsbeamter tätig war. Adam hatte neun Kinder von denen Paul (1583-1640) hervorzuheben ist. Nach dem Studium an der Universität Wittenberg ließ er sich 1604 in Saaz (Žatec) nieder, wo er eine Verwandte des Bürgermeisters Maximilian Hošťálek v. Javořic heiratete und das Bürgerrecht erlangte. 1618 übersiedelte er nach Prag wo er vermutlich durch Protektion eine Stelle als Beamter im Stadtdirektorium erhielt. Nach der Wahl Friedrich von der Pfalz zum König von Böhmen arbeitete er als Beamter im königlichen Amt mit dem er auch in die Emigration ging. 1622 zog er sich aus den Diensten des „Winterkönigs“ zurück und es gelang ihm einen Teil des Familienbesitzes zu retten und sich im sächsischen Freiberg niederzulassen, wo er literarisch tätig war. Die Mitglieder seiner Familie waren Protestanten und nach der Schlacht am Weißen Berg, spätestens nach der Veröffentlichung der erneuerten Landesverfassung aus Böhmen emigriert. Neben der protestantischen gab es auch eine katholische Linie, die vom Bruder oder Onkel Adams begründet wurde, dessen Name aber nicht bekannt ist. Dieser hatte zwei Söhne, Johann Franz (+1643) und Wenzel. Beide studierten an der Karlsuniversität, wo Johann Franz 1585 seinen Bachelorabschluss in Geisteswissenschaften machte. Später wurde er Prager Bürger und kämpfte während des Ständeaufstandes in der kaiserlichen Armee im Regiment von Fürst Karl von und zu Liechtenstein. Später war er Mitglied verschiedener Kommissionen und erwarb ein beträchtliches Vermögen durch den Kauf von Häusern von Emigranten. Bereits 1621 erwarb er für 2.500 Schock Meißner Groschen das Haus „U zlatého medvéda“ (Zum goldenen Bären), das von seinem Schwager Jakub Hufnagel, Maler und Bürger der Prager Kleinseite, beschlagnahmt wurde. Durch kaiserlichen Beschluss vom März 1623 wurde die Kaufsumme auf 4.000 erhöht, aber durch einen weiteren Beschluss vom November 1627 wurde diese in Anerkennung der Verdienste von Johann Franz wieder auf den ursprünglichen Betrag herabgesetzt. Im Mai 1628 kaufte er das Haus Nr. 412 im Gallusviertel der Prager Altstadt und verkaufte es bereits im September 1628 wieder. Wahrscheinlich war es nur Spekulation da er das Haus für 3.000 Gulden erwarb und für 3.000 Schock Meißner Groschen wieder verkaufte. Mit seiner Frau Lidmila v. Jizbic hatte er auch das Haus Nr. 1039 in der Prager Neustadt. Mit ihr hatte er zwei Söhne, Dietrich der 1660 kinderlos verstarb und Johann Wilhelm (+1675) der Philosophie und Jura an der Prager Universität studiert hatte. Hier geriet er 1648 in die Belagerung der Prager Städte wo er Mitglied der Altstädter Freikompanie wurde und bei den Kämpfen eine Brandwunde im Gesicht erlitt. 1674 heiratete er Ludmila Franziska von Stampach, starb jedoch im Folgejahr als letztes männliches Mitglied seiner Familie. Letzte Nachkommin war seine Tochter Ludmila.
Blason des Wappens aus dem Tschechischen:
Die Skála v. Zhoř sind eine alte Patrizierfamilie die bereits im 14.Jh. in Vodňany (Wodnian) erwähnt werden. Später gehörten Familienmitglieder zu führenden Bürgern von Pisek. Das bedeutendste Familienmitglied der ersten Hälfte des 16.Jh. war Paul, ein Mitglied des Piseker Stadtrates, der wahrscheinlich von einem Hofpfalzgrafen Wappen und Prädikat verliehen bekam. Von seinen vielen Kindern ließ sich Adam (+1610) in Prag nieder, wo er ein Haus in der Nähe der Altstadtkirche St. Martin kaufte, Benigna Mendl aus Krumau (Český Krumlov) heiratete und als Urkundsbeamter tätig war. Adam hatte neun Kinder von denen Paul (1583-1640) hervorzuheben ist. Nach dem Studium an der Universität Wittenberg ließ er sich 1604 in Saaz (Žatec) nieder, wo er eine Verwandte des Bürgermeisters Maximilian Hošťálek v. Javořic heiratete und das Bürgerrecht erlangte. 1618 übersiedelte er nach Prag wo er vermutlich durch Protektion eine Stelle als Beamter im Stadtdirektorium erhielt. Nach der Wahl Friedrich von der Pfalz zum König von Böhmen arbeitete er als Beamter im königlichen Amt mit dem er auch in die Emigration ging. 1622 zog er sich aus den Diensten des „Winterkönigs“ zurück und es gelang ihm einen Teil des Familienbesitzes zu retten und sich im sächsischen Freiberg niederzulassen, wo er literarisch tätig war. Die Mitglieder seiner Familie waren Protestanten und nach der Schlacht am Weißen Berg, spätestens nach der Veröffentlichung der erneuerten Landesverfassung aus Böhmen emigriert. Neben der protestantischen gab es auch eine katholische Linie, die vom Bruder oder Onkel Adams begründet wurde, dessen Name aber nicht bekannt ist. Dieser hatte zwei Söhne, Johann Franz (+1643) und Wenzel. Beide studierten an der Karlsuniversität, wo Johann Franz 1585 seinen Bachelorabschluss in Geisteswissenschaften machte. Später wurde er Prager Bürger und kämpfte während des Ständeaufstandes in der kaiserlichen Armee im Regiment von Fürst Karl von und zu Liechtenstein. Später war er Mitglied verschiedener Kommissionen und erwarb ein beträchtliches Vermögen durch den Kauf von Häusern von Emigranten. Bereits 1621 erwarb er für 2.500 Schock Meißner Groschen das Haus „U zlatého medvéda“ (Zum goldenen Bären), das von seinem Schwager Jakub Hufnagel, Maler und Bürger der Prager Kleinseite, beschlagnahmt wurde. Durch kaiserlichen Beschluss vom März 1623 wurde die Kaufsumme auf 4.000 erhöht, aber durch einen weiteren Beschluss vom November 1627 wurde diese in Anerkennung der Verdienste von Johann Franz wieder auf den ursprünglichen Betrag herabgesetzt. Im Mai 1628 kaufte er das Haus Nr. 412 im Gallusviertel der Prager Altstadt und verkaufte es bereits im September 1628 wieder. Wahrscheinlich war es nur Spekulation da er das Haus für 3.000 Gulden erwarb und für 3.000 Schock Meißner Groschen wieder verkaufte. Mit seiner Frau Lidmila v. Jizbic hatte er auch das Haus Nr. 1039 in der Prager Neustadt. Mit ihr hatte er zwei Söhne, Dietrich der 1660 kinderlos verstarb und Johann Wilhelm (+1675) der Philosophie und Jura an der Prager Universität studiert hatte. Hier geriet er 1648 in die Belagerung der Prager Städte wo er Mitglied der Altstädter Freikompanie wurde und bei den Kämpfen eine Brandwunde im Gesicht erlitt. 1674 heiratete er Ludmila Franziska von Stampach, starb jedoch im Folgejahr als letztes männliches Mitglied seiner Familie. Letzte Nachkommin war seine Tochter Ludmila.
Blason des Wappens aus dem Tschechischen:
Der Schild ist gespalten, das rechte Feld ist viermal schräggeteilt in gold, blau, silber blau und gold mit je einem goldenen Stern im blauen Feld; im linken silbernen Feld ist ein halber roter Adler am Spalt; auf dem golden gekrönten Turnierhelm mit rechts blau-goldenen und links rot-silbernen Decken ein offener Flug; rechts zweimal in rot, blau und silber schräggeteilt mit einem goldenen Stern im blauen Feld und links zweimal in gold, blau und rot schräglinks geteilt mit einem goldenen Stern im blauen Feld
Saalbuch 32b, Fol. 1069 – 1072