Turek von Sturmfeld und Rosenthal
|
Nikolaus Franz Turek von Rosenthal wurde am 26. März 1649 durch Kaiser Ferdinand III. mit dem Prädikat „von Sturmfeld und Rosenthal“ in den böhmischen Vladykenstand erhoben.
Christoph Turek von Rosenthal wurde am 5. August 1650 durch Kaiser Ferdinand III. mit dem seinem Bruder Nikolaus Franz Turek von Sturmfeld und Rosenthal verliehenen Prädikat und Wappen in den böhmischen Vladykenstand erhoben.
Nikolaus Franz Turek von Sturmfeld und Rosenthal wurde am 27. Oktober 1662 durch Kaiser Leopold I. in den böhmischen Ritterstand erhoben.
Die Familie Turek stammt aus Natscheradetz (Načeradec) von wo Johann (+1625) um 1598 nach Prag kam und um 1612, vermutlich von einem Hofpfalzgrafen, Wappen und Prädikat „von Rosenthal“ verliehen bekam. Er heiratete Katherina, Familienname unbekannt, mit der er die Kinder Christoph, Nikolaus Franz, Adam und Anna hatte. In der Prager Neustadt, wo er sich niederließ, kam er zu einem beträchtlichen Vermögen. Das waren ein Haus auf dem Pferdemarkt, später „Bei den Tureks“ genannt, das Johann 1598 zusammen mit seiner Frau kaufte, ein Haus direkt neben diesem, zwei weitere Häuser am Pferdemarkt, „Bei Antosch“ und „Bei Kvasihrach“, und einen Hopfenhof am Pferdetor, alles zusammen für ca. 11.400 Schock Meißner Groschen. Später wurde er Ratsherr der Prager Neustadt und leistete in dieser Eigenschaft den Treueeid auf die Direktion später auch auf Friedrich von der Pfalz. 1624 wurde er wegen dieser Tat zu einer Geldstrafe von 2.000 Schock Meißner Groschen verurteilt, was jedoch nicht veröffentlicht wurde. Zwei Jahre nach seinem Tod wurde er zusätzlich zum Verlust des gesamten Vermögens verurteilt. Die Hälfte des Nachlasses in Höhe von 9.330 Schock Meißner Groschen, auf die 2.354 Schock Meißner Groschen Schulden gepfändet waren, wurde der Witwe Katherina überlassen. Die Sieger der Schlacht am Weißen Berg waren gegenüber den Tureks recht großzügig, und auf Fürsprache des königlichen Staatsanwaltes Michael Ritterschitz von Rittersfeld erhielt die Familie durch Reichsbeschluss vom 14. März 1630 auch den beschlagnahmten Teil des Besitzes zurück. Der Staatsanwalt konnte dieses Zugeständnis machen, sowohl dank seiner hervorragenden Kontakte als auch dem Argument, das Katherina Turek durch ständige Abgaben und randalierende Truppen ihren gesamten Besitz verlor. Außerdem betonte er dass sie mit ihren Kinder zum Katholizismus konvertiert sei und das gesamte beschlagnahmte Vermögen eigentlich ihr gehörte, da Johann Turek mit nur 300 Stück Meißner Groschen von Natscheradetz gekommen sei. Der älteste Sohn Nikolaus Franz (+1672) erhielt 1630 das Stadtrecht für die Prager Altstadt und vier Jahre zuvor wurde er in den Gemeinderat aufgenommen. Seine Frau war Susanna (+1673), Witwe des Paul Entrych von Czeraditz, die das Altstadthaus Nr. 353 „Beim alten Goliath“ mit in die Ehe brachte, für das ihr verstorbener Mann 1629 3.000 Gulden bezahlt hatte. Nach der Bildung der Prager Bürgerkompanien wurde er zum Oberbefehlshaber der Altstädter Kompanien im Rang eines Major ernannt. Während der Belagerung Prags 1634 und 1639 zeigte er außerordentlichen Mut und wurde 1639 sogar durch eine feindliche Kugel schwer verwundet. Da er sich der Unzulänglichkeit der Stadtgarnison bewusst war, drängte er 1640 auf die Aufstellung einer Sondergarde von 120 Mann, bestehend aus erfahrenen Soldaten, zusätzlich zu den bestehenden neun Stadtkompanien, welche dem Waldstein-Regiment angegliedert waren. Bei der Neuwahl des Stadtrates 1643 wurde er zum Bürgermeister der Prager Altstadt ernannt und bekleidete dieses Amt bis zu seinem Tod. Nach der Besetzung der Prager Kleinseite 1648 suchte er persönlich alle Kommandeure der Kompanien auf und forderte sie auf, sich unverzüglich mit ihren Einheiten vor dem Rathaus zu versammeln. Er ließ auch eine große Anzahl von Waffen beschlagnahmen, mit denen er die Studentenlegion sowie einen Teil der Stadtbevölkerung, aus denen später drei weitere Kompanien entstanden, bewaffnete. Er kümmerte sich auch um die Befestigung des Moldauufers und die Stadtmauern und deren Verstärkung. Bei feindlichen Angriffen war er ein Vorbild für die anderen Verteidiger und zeichnete sich beim großen Angriff der Truppen Königsmarcks und Winterbergs im Oktober 1648 aus. Für seine Tapferkeit und die Verdienste um das Haus Habsburg überreichte ihm Kaiser Ferdinand III. ein goldenes Medaillon mit seinem Porträt und ließ ihm den persönlich erlittenen Schaden ersetzen. Da ihn die böhmische Ritterschaft aus formellen Vorbehalten nicht als Mitglied aufnehmen wollte, erhob ihn Kaiser Ferdinand III. mit einem anderen Diplom. Nach dem Westfälischen Frieden überwachte Nikolaus Franz den Wiederaufbau der verwüsteten Stadtwirtschaft, war auch Landvoigt und 1669 Mitglied der Standesdeputation zur Ermittlung der Abgabepflichten der Untertanen. Auf seine Initiative hin erwarb die Stadt das Gut Liben in Prag. 1670 wurde er von Kaiser Leopold I. zum Reichsrat ernannt. Am Ende seines Lebens war er schwer erkrankt und wurde nach seinem Tod in der Kirche der Jungfrau Maria vor dem Teyn bestattet. Ein Nachkomme von ihm war Adalbert Bořivoj (+ um 1694) welcher 1691 die Güter Scheberow (Šeberov) und Hrntschir (Hrnčíře), heute zu Prag gehörend, erwarb. Der jüngere Bruder von Nikolaus Franz, Christoph, erbte von seinem Vater gemeinsam mit Nikolaus Franz das neue Bürgerhaus „Bei Kvasihrach“ und war Bürger der Prager Neustadt, wo er mehrere Häuser und eine Mühle besaß. Er war dort Gemeindeältester und Quartiermeister. Bei der Belagerung Prags 1648 benahm er sich tapfer und bewaffnete seine Familie und die Müllersknechte zusätzlich mit Äxten aus eigenen Mitteln und schickte sie zur Verteidigung an die Stadtmauern. Christoph Ferdinand, welcher an der Prager Universität 21. Mai 1654 den Bachelor- und am 4. August 1655 den Magisterabschluss in Philosophie erreichte um ab 1656 Jura zu studieren, war entweder ein Sohn von Nikolaus Franz oder Christoph. Nachkommen von Christoph sind noch Ende des 18.Jh. In Prag nachweisbar.
Blason des Wappens wie eingetragen aus dem Tschechischen:
Christoph Turek von Rosenthal wurde am 5. August 1650 durch Kaiser Ferdinand III. mit dem seinem Bruder Nikolaus Franz Turek von Sturmfeld und Rosenthal verliehenen Prädikat und Wappen in den böhmischen Vladykenstand erhoben.
Nikolaus Franz Turek von Sturmfeld und Rosenthal wurde am 27. Oktober 1662 durch Kaiser Leopold I. in den böhmischen Ritterstand erhoben.
Die Familie Turek stammt aus Natscheradetz (Načeradec) von wo Johann (+1625) um 1598 nach Prag kam und um 1612, vermutlich von einem Hofpfalzgrafen, Wappen und Prädikat „von Rosenthal“ verliehen bekam. Er heiratete Katherina, Familienname unbekannt, mit der er die Kinder Christoph, Nikolaus Franz, Adam und Anna hatte. In der Prager Neustadt, wo er sich niederließ, kam er zu einem beträchtlichen Vermögen. Das waren ein Haus auf dem Pferdemarkt, später „Bei den Tureks“ genannt, das Johann 1598 zusammen mit seiner Frau kaufte, ein Haus direkt neben diesem, zwei weitere Häuser am Pferdemarkt, „Bei Antosch“ und „Bei Kvasihrach“, und einen Hopfenhof am Pferdetor, alles zusammen für ca. 11.400 Schock Meißner Groschen. Später wurde er Ratsherr der Prager Neustadt und leistete in dieser Eigenschaft den Treueeid auf die Direktion später auch auf Friedrich von der Pfalz. 1624 wurde er wegen dieser Tat zu einer Geldstrafe von 2.000 Schock Meißner Groschen verurteilt, was jedoch nicht veröffentlicht wurde. Zwei Jahre nach seinem Tod wurde er zusätzlich zum Verlust des gesamten Vermögens verurteilt. Die Hälfte des Nachlasses in Höhe von 9.330 Schock Meißner Groschen, auf die 2.354 Schock Meißner Groschen Schulden gepfändet waren, wurde der Witwe Katherina überlassen. Die Sieger der Schlacht am Weißen Berg waren gegenüber den Tureks recht großzügig, und auf Fürsprache des königlichen Staatsanwaltes Michael Ritterschitz von Rittersfeld erhielt die Familie durch Reichsbeschluss vom 14. März 1630 auch den beschlagnahmten Teil des Besitzes zurück. Der Staatsanwalt konnte dieses Zugeständnis machen, sowohl dank seiner hervorragenden Kontakte als auch dem Argument, das Katherina Turek durch ständige Abgaben und randalierende Truppen ihren gesamten Besitz verlor. Außerdem betonte er dass sie mit ihren Kinder zum Katholizismus konvertiert sei und das gesamte beschlagnahmte Vermögen eigentlich ihr gehörte, da Johann Turek mit nur 300 Stück Meißner Groschen von Natscheradetz gekommen sei. Der älteste Sohn Nikolaus Franz (+1672) erhielt 1630 das Stadtrecht für die Prager Altstadt und vier Jahre zuvor wurde er in den Gemeinderat aufgenommen. Seine Frau war Susanna (+1673), Witwe des Paul Entrych von Czeraditz, die das Altstadthaus Nr. 353 „Beim alten Goliath“ mit in die Ehe brachte, für das ihr verstorbener Mann 1629 3.000 Gulden bezahlt hatte. Nach der Bildung der Prager Bürgerkompanien wurde er zum Oberbefehlshaber der Altstädter Kompanien im Rang eines Major ernannt. Während der Belagerung Prags 1634 und 1639 zeigte er außerordentlichen Mut und wurde 1639 sogar durch eine feindliche Kugel schwer verwundet. Da er sich der Unzulänglichkeit der Stadtgarnison bewusst war, drängte er 1640 auf die Aufstellung einer Sondergarde von 120 Mann, bestehend aus erfahrenen Soldaten, zusätzlich zu den bestehenden neun Stadtkompanien, welche dem Waldstein-Regiment angegliedert waren. Bei der Neuwahl des Stadtrates 1643 wurde er zum Bürgermeister der Prager Altstadt ernannt und bekleidete dieses Amt bis zu seinem Tod. Nach der Besetzung der Prager Kleinseite 1648 suchte er persönlich alle Kommandeure der Kompanien auf und forderte sie auf, sich unverzüglich mit ihren Einheiten vor dem Rathaus zu versammeln. Er ließ auch eine große Anzahl von Waffen beschlagnahmen, mit denen er die Studentenlegion sowie einen Teil der Stadtbevölkerung, aus denen später drei weitere Kompanien entstanden, bewaffnete. Er kümmerte sich auch um die Befestigung des Moldauufers und die Stadtmauern und deren Verstärkung. Bei feindlichen Angriffen war er ein Vorbild für die anderen Verteidiger und zeichnete sich beim großen Angriff der Truppen Königsmarcks und Winterbergs im Oktober 1648 aus. Für seine Tapferkeit und die Verdienste um das Haus Habsburg überreichte ihm Kaiser Ferdinand III. ein goldenes Medaillon mit seinem Porträt und ließ ihm den persönlich erlittenen Schaden ersetzen. Da ihn die böhmische Ritterschaft aus formellen Vorbehalten nicht als Mitglied aufnehmen wollte, erhob ihn Kaiser Ferdinand III. mit einem anderen Diplom. Nach dem Westfälischen Frieden überwachte Nikolaus Franz den Wiederaufbau der verwüsteten Stadtwirtschaft, war auch Landvoigt und 1669 Mitglied der Standesdeputation zur Ermittlung der Abgabepflichten der Untertanen. Auf seine Initiative hin erwarb die Stadt das Gut Liben in Prag. 1670 wurde er von Kaiser Leopold I. zum Reichsrat ernannt. Am Ende seines Lebens war er schwer erkrankt und wurde nach seinem Tod in der Kirche der Jungfrau Maria vor dem Teyn bestattet. Ein Nachkomme von ihm war Adalbert Bořivoj (+ um 1694) welcher 1691 die Güter Scheberow (Šeberov) und Hrntschir (Hrnčíře), heute zu Prag gehörend, erwarb. Der jüngere Bruder von Nikolaus Franz, Christoph, erbte von seinem Vater gemeinsam mit Nikolaus Franz das neue Bürgerhaus „Bei Kvasihrach“ und war Bürger der Prager Neustadt, wo er mehrere Häuser und eine Mühle besaß. Er war dort Gemeindeältester und Quartiermeister. Bei der Belagerung Prags 1648 benahm er sich tapfer und bewaffnete seine Familie und die Müllersknechte zusätzlich mit Äxten aus eigenen Mitteln und schickte sie zur Verteidigung an die Stadtmauern. Christoph Ferdinand, welcher an der Prager Universität 21. Mai 1654 den Bachelor- und am 4. August 1655 den Magisterabschluss in Philosophie erreichte um ab 1656 Jura zu studieren, war entweder ein Sohn von Nikolaus Franz oder Christoph. Nachkommen von Christoph sind noch Ende des 18.Jh. In Prag nachweisbar.
Blason des Wappens wie eingetragen aus dem Tschechischen:
Der Schild ist in drei Teile geteilt, das rechte Feld ist ganz weiß oder silberfarben, die linke Seite aber ist geteilt und gelb oder goldfarben, im rechten Feld ist ein halber Adler ganz rot oder rubinfarben nach oben aufgerichtet mit ausgeschlgener roter Zunge stehend, zur rechten Seite sehend und auf dem Kopf eine goldene Krone habend, im anderen, dem linken Feld im unteren Teil sind drei blaue oder lasurfarbene Balken nach links unten gelegt, in dem sich genau in der Mitte eine Granate oder Feuerkugel befindet, und im oberen Teil von links oben nach unten ist ein gerüsteter Männerarm der in der Hand ein blankes zweischneidiges Schwert nach oben hält. Auf dem Schild ist ein offener ritterlicher Turnierhelm und auf beiden Seiten von ihm je sechs Armeefahnen, welche er in seinem Bürger- und Wachtmeisteramt eingeführt und geführt hat, in verschiedenen Farben, diese sind gelb- oder gold-, schwarz- oder kohl-, rot- oder rubin-, weiß- oder silber-, blau- oder lasur- und grünfarben, nach oben aufgerichtet, darum und um den Schild sind flatternde Helmdecken auf der rechten Seite gelb- oder gold- und blau- oder lasurfarben und auf der linken Seite weiß- oder silber- und rot- oder rubinfarben beiderseits herab hängend zu sehen. Auf diesen ist eine goldene königliche Krone, darauf der Letter F mit einer goldenen Kaiserkrone darüber und drei kleineren Strichen daneben, welches den Namen unseres Ferdinandus Tertius bedeutet, alles gelb oder goldfarben und von sich unten kreuzenden und nach oben gerichteten rechts Palmen- und links Olivenzweig hinterlegt ist.
Saalbuch 32b, Fol. 869v – 876v
Saalbuch 32b, Fol. 949 – 953v
Saalbuch 32b, Fol. 1085v – 1087v
Archiv hlavního města Prahy, AMP PGL I - 80
Saalbuch 32b, Fol. 949 – 953v
Saalbuch 32b, Fol. 1085v – 1087v
Archiv hlavního města Prahy, AMP PGL I - 80