Wittich von Streitfeld
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Johann Christoph Wittich wurde am 13. November 1657 durch Kaiser Leopold I. mit dem Prädikat „von Streitfeld“ in den böhmischen Adelsstand erhoben.
Karl Wittich von Streitfeld wurde am 22. Januar 1809 durch Kaiser Franz I. mit Wappenbesserung in den Ritterstand erhoben mit Inkolat für Böhmen am 10. Februar 1809.
Johann Christoph Wittich stammt aus Preßnitz bei Komotau (Přísečnice u Chomutova). Er studierte ab November 1647 in Prag an der Philosophischen Fakultät und geriet im Juli des Folgejahres in die schwedische Belagerung. Als Musketier der 4ten Kompanie nahm er an allen Schlachten der Studentenlegion teil. Nach Kriegsende schloss er sein Studium am 6. Mai 1649 mit dem Bachelor und am 11. August 1650 mit dem Magister ab und begann anschließend ein Jurastudium. Nach Abschluss des Studiums ließ er sich in Schlesien nieder, wo später sein Sohn Melchior (*1654) als Sekretär im Amt des Oberstatthalters arbeitete. Dessen Sohn Melchior Joseph Johann(*1675) übte dieselbe Funktion aus und wurde später von Kaiser Karl VI. zum kaiserl. Vertreter in Goldberg (Złotoryja) ernannt. Genauere genealogische Daten sind leider nicht zu ermitteln, da die Standesregister bis 1703 beim Brand von Schloss und Kapelle Liegnitz (Legnica) 1711 vernichtet wurden. Dessen Sohn Melchior Joseph (*1716) ging nach Prag, wo er sich zusammen mit seinen Söhnen Heinrich Melchior und Joseph Johann in der Neustadt niederließ. Gemeinsam mit ihnen leistete er im Juli 1745 den Treueeid auf die Stadt. Der ältere Sohn Joseph Johann (1734-1798) war Wirtschaftsprüfer und verstarb wahrscheinlich unverheiratet. Der jüngere Sohn Heinrich Melchior (1735-?) war Ratsverwalter der Prager Neustadt. Vier seiner Nachkommen, zwei Söhne und zwei Töchter, sind bekannt. Der ältere Sohn, Melchior (1755-1837), war ein bekannter Spirituosenbrenner und besaß ein Haus in der Nähe des Franziskanerklosters. Er war Rathsherr in Prag, viele Jahre auch Vertreter des Armenhauses von St. Kastulus und zweimal verheiratet. Sein einziges Kind war Tochter Anna (*1782), verheiratete Krause. Der jüngere Sohn, Karl Michael Johann Kaspar (1757-?), war 20 Jahre Beamter und ab 1793 Wirtschaftsrath des Grafen Windisch-Grätz. Er ließ sich um 1800 in Mähren nieder und kaufte das Gut Böhmisch Woleschna (Česká Olešná) bei Iglau (Jihlava) von Heinrich Ritter v. Holle und dessen Frau Anna mit Schloss und Nebengebäuden für 86.000 Gulden. Während des Krieges von 1805 wurde Gut und Schloss von vorbeiziehenden französischen Soldaten geplündert und laut offiziell bestätigten Requisitionen beschlagnahmte die französische Armee von November 1805 bis Januar 1806 Inventar vom Gut im Gesamtwert von 3160 Gulden und 48 Kronen. Später zeichnete er Staatsanleihen für 4000 Gulden und beantragte am 6. Januar 1808 die Erhebung in den Ritterstand und das Inkolat für Böhmen. Aus zwei Ehen hatte er insgesamt 5 Kinder, davon drei Söhne. Der ältere Sohn, Karl (1788-1865), war Postmeister in Pilsen (Plzeň) und Budweis (České Budějovice). 1820 war er Großhändler des staatlichen Rechnungsamtes in Brünn (Brno) und ab 1833 Beamter des staatlichen Rechnungsamtes in Prag. Der mittlere Sohn, Alfred (1796-1857), war Hauptmann der Feldjäger. Der jünger Sohn, Melchior (1806-?), war Besitzer der Güter Raschowitz (Rašovice) und Klein Kerschtenowitz (Malá Křtěnovice) und in der ersten Hälfte des 19.Jh. Konzeptpraktikant bei der Niederösterreichischen Landesregierung.
Blason des Wappens von 1657 wie eingetragen:
Karl Wittich von Streitfeld wurde am 22. Januar 1809 durch Kaiser Franz I. mit Wappenbesserung in den Ritterstand erhoben mit Inkolat für Böhmen am 10. Februar 1809.
Johann Christoph Wittich stammt aus Preßnitz bei Komotau (Přísečnice u Chomutova). Er studierte ab November 1647 in Prag an der Philosophischen Fakultät und geriet im Juli des Folgejahres in die schwedische Belagerung. Als Musketier der 4ten Kompanie nahm er an allen Schlachten der Studentenlegion teil. Nach Kriegsende schloss er sein Studium am 6. Mai 1649 mit dem Bachelor und am 11. August 1650 mit dem Magister ab und begann anschließend ein Jurastudium. Nach Abschluss des Studiums ließ er sich in Schlesien nieder, wo später sein Sohn Melchior (*1654) als Sekretär im Amt des Oberstatthalters arbeitete. Dessen Sohn Melchior Joseph Johann(*1675) übte dieselbe Funktion aus und wurde später von Kaiser Karl VI. zum kaiserl. Vertreter in Goldberg (Złotoryja) ernannt. Genauere genealogische Daten sind leider nicht zu ermitteln, da die Standesregister bis 1703 beim Brand von Schloss und Kapelle Liegnitz (Legnica) 1711 vernichtet wurden. Dessen Sohn Melchior Joseph (*1716) ging nach Prag, wo er sich zusammen mit seinen Söhnen Heinrich Melchior und Joseph Johann in der Neustadt niederließ. Gemeinsam mit ihnen leistete er im Juli 1745 den Treueeid auf die Stadt. Der ältere Sohn Joseph Johann (1734-1798) war Wirtschaftsprüfer und verstarb wahrscheinlich unverheiratet. Der jüngere Sohn Heinrich Melchior (1735-?) war Ratsverwalter der Prager Neustadt. Vier seiner Nachkommen, zwei Söhne und zwei Töchter, sind bekannt. Der ältere Sohn, Melchior (1755-1837), war ein bekannter Spirituosenbrenner und besaß ein Haus in der Nähe des Franziskanerklosters. Er war Rathsherr in Prag, viele Jahre auch Vertreter des Armenhauses von St. Kastulus und zweimal verheiratet. Sein einziges Kind war Tochter Anna (*1782), verheiratete Krause. Der jüngere Sohn, Karl Michael Johann Kaspar (1757-?), war 20 Jahre Beamter und ab 1793 Wirtschaftsrath des Grafen Windisch-Grätz. Er ließ sich um 1800 in Mähren nieder und kaufte das Gut Böhmisch Woleschna (Česká Olešná) bei Iglau (Jihlava) von Heinrich Ritter v. Holle und dessen Frau Anna mit Schloss und Nebengebäuden für 86.000 Gulden. Während des Krieges von 1805 wurde Gut und Schloss von vorbeiziehenden französischen Soldaten geplündert und laut offiziell bestätigten Requisitionen beschlagnahmte die französische Armee von November 1805 bis Januar 1806 Inventar vom Gut im Gesamtwert von 3160 Gulden und 48 Kronen. Später zeichnete er Staatsanleihen für 4000 Gulden und beantragte am 6. Januar 1808 die Erhebung in den Ritterstand und das Inkolat für Böhmen. Aus zwei Ehen hatte er insgesamt 5 Kinder, davon drei Söhne. Der ältere Sohn, Karl (1788-1865), war Postmeister in Pilsen (Plzeň) und Budweis (České Budějovice). 1820 war er Großhändler des staatlichen Rechnungsamtes in Brünn (Brno) und ab 1833 Beamter des staatlichen Rechnungsamtes in Prag. Der mittlere Sohn, Alfred (1796-1857), war Hauptmann der Feldjäger. Der jünger Sohn, Melchior (1806-?), war Besitzer der Güter Raschowitz (Rašovice) und Klein Kerschtenowitz (Malá Křtěnovice) und in der ersten Hälfte des 19.Jh. Konzeptpraktikant bei der Niederösterreichischen Landesregierung.
Blason des Wappens von 1657 wie eingetragen:
Nemlichen einen quatrirten Schild, dessen unter hinter und ober rechtes Veld gelb oder goldfarb ist, auf jedem ein halber schwarzer Adler mit ausgebreiteten Flügel, von sich gestrekten Krähl, aufgethanem Schnabel und roth ausgeschlagener Zung, mit einem Königl guldenen Kron geziehret, zu sehen, der untere sich gegen der linken und der obere gegen der rechten Hand wendende, der untere vordere und obere hintere Theil ist roth, auf dem untern erzeigt sich ein gegen der rechten Hand gewendter gewafneter Armb in d Faust ein zweyschneidiges Schwerdt haltend, in dessen Mitte ein grüner Lorber Kranz geflochten zu sehen, in dem obern Hintern Feld erzeiget sich abermal ein gegen der Rechten Hand gekehrter gewafneter Armb in der Faust eine Zündruthen mit auf zwey Seiten brennender Lunthen, ob solchem Schild stehet ein freyer, offener, adelicher Turniers Helmb, auf der linken mit weissen und rothen, auf der rechten Hand aber mit schwarzen und gekben Helmb Deken und darob einer Königlichen guldenen Kron geziehret, aus welcher sich zwey mit den Sachsen einwarts gekehrte Adlers Flügel mit Farben also unterschieden erschwingen, daß des hintere Halbe unter Theil schwarz, das obere gelb und des vordern Halbe Theil roth und das oben weiß ist, zwischen beeden solchen Flügeln ob der Cron erzeiget sich ein weisser vor sich stehunder Löw mit seinem über den Rucken gewundenen doppelten Schweif, aufgerissenen Rachen und roth ausgeschlagener Zunge, in der rechten Branken ein zweyschneidiges Schwerdt mit Verguldtem Creutz und Knopf haltend, in dessen Mitte in gleichen ein grüner Lorber Cranz eingeflochten zu sehen.
Blason des Wappens von 1809:
Als nämlich einen aufrechten, ablangenden, unter rund in eine Spitze, zusammenlaufende Gold und Roth, quadrirten Schild, in dessen ersten und vierten Quartier die Hälfte eines doppelten, auswärtssehender, goldgekrönter schwarzer Adler mit seinen zierlichen Schwanze und von sich spretzenden Klauen zu sehen ist. In dem zweyten und dritten Quartier aber zeiget sich ein rechtsgeharnischter Arm, der rechte haltet eine Zindruthe mit doppelten brennenden Lunden und der zweyte ein Schwerdt mit einem Lorberkranz. Auf dem Schilde ruhen zwey gegeneinander gewandte, goldgekrönte Turniershelme mit offenen Rosten und ihren goldenen Halsketten. Der vordere, mit einen schwarz und gold vermischt harabhangenden Deke bekleideter Helm, ist mit einem oben gold und unter schwarz getheilten offenen Adlerflug gezieret, und auf dem hintern, mit einer roth und silber vermischten Deke umgebenen Helm, erscheinet ein silberner Löwe, welcher das vorbeschriebene Schwerdt in seiner rechten Pranke hält.
Saalbuch 67, Fol. 80 – 87
Saalbuch 274, Fol. 522 – 530v
AT-OeStA/AVA Adel HAA AR 1089.13
AT-OeStA/AVA Adel HAA AR 1089.14
Siebmacher's großes und allgemeines Wappenbuch, Bd. 4 (Habsburgermonarchie), 10. Abt.:
Der Mährische Adel, Nürnberg 1899, S. 180 (falsche Wappenbeschreibung und -abbildung)
Saalbuch 274, Fol. 522 – 530v
AT-OeStA/AVA Adel HAA AR 1089.13
AT-OeStA/AVA Adel HAA AR 1089.14
Siebmacher's großes und allgemeines Wappenbuch, Bd. 4 (Habsburgermonarchie), 10. Abt.:
Der Mährische Adel, Nürnberg 1899, S. 180 (falsche Wappenbeschreibung und -abbildung)