von Zeidlern
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Sebastian Christian Zeidler wurde am 5. September 1681 durch Kaiser Leopold I. unter Weglassung des bisherigen Familiennamens mit dem Prädikat „von Zeidlern“ in den böhmischen Adelsstand erhoben.
Sebastian Christian Zeidler (+1689) wurde 1620 in einer katholischen Patrizierfamilie im westböhmischen Tachau (Tachov) geboren. Sein Onkel Martin kämpfte während der Regierungszeit von Rudolf II. in den Reihen der kaiserlichen Armee gegen die Türken. Sebastian Christians Bruder Martin war ebenfalls kaiserlicher Soldat und fiel 1629 als Unteroffizier im Kürassier-Regiment Husmann im Mantua-Krieg. Sein anderer Bruder Philipp trat als einfacher Soldat in das Regiment von Gallas ein, wurde aber kurz darauf zum Wachtmeister befördert und zeichnete sich 1634 in den Schlachten bei Nördlingen und Leipzig aus. Sebastian Christian hatte sich allerdings für eine medizinische Laufbahn entschieden. Er studierte an der Philosophischen Fakultät in Prag, wo er am 2. Mai 1641 mit dem Bachelor und am 5. August 1642 mit dem Magister abschloss. Später studierte er Medizin. Während Banérs Belagerung der Prager Städte 1639 schloss er sich der damaligen Studentenlegion an und kämpfte auch 1648 in deren Reihen und bewies dabei außerordentlichen Mut. Nach Abschluss des Westfälischen Friedens ging er an die Universität Padua um dort seine Ausbildung zu verbessern und sein Studium abzuschließen. Bereits als promovierter Mediziner ließ er sich in Prag nieder und führte seine Praxis so gut, dass er bald zu einem der gefragtesten Ärzte wurde. 1653 wurde er zum Professor der dortigen Medizinischen Fakultät ernannt, bekleidete in den Jahren 1662, 1668, 1669, 1676, 1687 und 1689 das Amt des Dekans und war 1680-1681 Rektor der Karl-Ferdinand-Universität. Er zeigte großen Mut während der großen Pest von 1680, als er als einziger Arzt in Prag blieb und vielen Menschen das Leben rettete. 1685 führte er zusammen mit seinem ebenfalls als Arzt tätigen Sohn die erste Demonstrationsautopsie in Prag seit Johann Jesenius durch. Die Familie wird noch Ende des 17.Jh. in Prag erwähnt.
Blason des Wappens wie eingetragen:
Sebastian Christian Zeidler (+1689) wurde 1620 in einer katholischen Patrizierfamilie im westböhmischen Tachau (Tachov) geboren. Sein Onkel Martin kämpfte während der Regierungszeit von Rudolf II. in den Reihen der kaiserlichen Armee gegen die Türken. Sebastian Christians Bruder Martin war ebenfalls kaiserlicher Soldat und fiel 1629 als Unteroffizier im Kürassier-Regiment Husmann im Mantua-Krieg. Sein anderer Bruder Philipp trat als einfacher Soldat in das Regiment von Gallas ein, wurde aber kurz darauf zum Wachtmeister befördert und zeichnete sich 1634 in den Schlachten bei Nördlingen und Leipzig aus. Sebastian Christian hatte sich allerdings für eine medizinische Laufbahn entschieden. Er studierte an der Philosophischen Fakultät in Prag, wo er am 2. Mai 1641 mit dem Bachelor und am 5. August 1642 mit dem Magister abschloss. Später studierte er Medizin. Während Banérs Belagerung der Prager Städte 1639 schloss er sich der damaligen Studentenlegion an und kämpfte auch 1648 in deren Reihen und bewies dabei außerordentlichen Mut. Nach Abschluss des Westfälischen Friedens ging er an die Universität Padua um dort seine Ausbildung zu verbessern und sein Studium abzuschließen. Bereits als promovierter Mediziner ließ er sich in Prag nieder und führte seine Praxis so gut, dass er bald zu einem der gefragtesten Ärzte wurde. 1653 wurde er zum Professor der dortigen Medizinischen Fakultät ernannt, bekleidete in den Jahren 1662, 1668, 1669, 1676, 1687 und 1689 das Amt des Dekans und war 1680-1681 Rektor der Karl-Ferdinand-Universität. Er zeigte großen Mut während der großen Pest von 1680, als er als einziger Arzt in Prag blieb und vielen Menschen das Leben rettete. 1685 führte er zusammen mit seinem ebenfalls als Arzt tätigen Sohn die erste Demonstrationsautopsie in Prag seit Johann Jesenius durch. Die Familie wird noch Ende des 17.Jh. in Prag erwähnt.
Blason des Wappens wie eingetragen:
Als nemblichen einen fast rund, jedoch etwas ablänglecht formirten undt in drey gleich Veldungen abgetheilten Schildt, deren die obere weis oder silber, die mittere roth oder rubin, undt die untere schwarz oder kohlfarb, der aber selbsten inwendig seiner situation nach mit einem grünen Lorber-Kranz unfangen ist, worinnen Undt zwar in der Mittern roth oder rubin-farben Veldung zwey neben einander abgesonder ligende mit ihren Spitzen gegen der rechten schrembsweiß etwas Ubere sich gewender weis oder silberfarbe Pfitschepfeile mit ihren gelben oder goldfarben federn zu sehen sein. Ob dem Schildt just in der Mitte steht ein mit seinen anhangenden guldenen Cleinodt undt obhabender Königl auch guldenen Cron gezihrter freyer ofener adelicher Thurniers Helmb zu der rechten mit weiß oder silber- und schwartz oder kohl- zu der linken aber mit auch weiß oder silber- und roth oder rubinfarben abhangenden Helmdeken. Aus der Cron erscheinet ein von denen Hüften an sichtbahrer gerad, aufwerts stehender, mit dem Gesicht vor sich jedoch etwas gegen der rechten sehender, einen bey beyden armen bis über dem Ellbogen sambt beederseits etwas hervorblickenden weisen Hemmet-Ärmeln aufgestraiften blau oder lasurfarben Rok anhabender, den linken Arm an die linke Hüft steifender, mit der rechten uber sich einwerts gebogenen Handt, aber bey der in erwehnter Königl guldenen Cron gestekten Stange ein gegen der linken frey flügendes zweyspitziges Unten blau oder lasur- oben aber roth oder rubinfarbes Cornetfähnlein haltender Jüngling mit blaufarben unten her etwas gekrausten Haaren aufm Haubt obhabenden grinen Lorber-Cranz und in Mitte seines Leibs mit einem gelb oder goldfarben Gürtel umgürtet, woran hanget eine uber den rechten Arm, hinter dem Genack gegen der linken seiten bis an undt unter dem an die Hüft gesteiften linken Arm auch frey flügende roth oder purpurfarbe Scharpe.
Saalbuch 94, Fol. 48v – 57